Hamburg

Igor Levit zum Mord an Kfir, Ariel und Shiri Bibas: Ich kriege diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf

Igor Levit Foto: picture alliance/dpa

Die Übergabe der von der Hamas ermordeten Mitglieder der Bibas-Familie an Israel hat den jüdischen Pianisten Igor Levit zutiefst wütend und fassungslos gemacht. »Ich kann seit einer Woche nicht ans Klavier«, sagte er bei dem jüdischen Jugendkongress in Hamburg. »Ich bin sehr froh, gerade keine Konzerte zu haben. Ich kriege diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf.«

Schiri und Jarden Bibas waren zusammen mit ihren kleinen Kindern Kfir und Ariel am 7. Oktober 2023 von der Terrororganisation Hamas aus einem israelischen Kibbuz in den Gazastreifen entführt wurden. Ihr Schicksal wurde in Israel zum Symbol für die Grausamkeit der Hamas und ihrer Verbündeten.

Während der Vater Anfang Februar lebend freikam, wurden die Mutter und die beiden Söhne getötet. Ihre Leichen wurden vergangene Woche an Israel übergeben.

Levit kritisierte, dass das Schicksal der Familie in Deutschland und in vielen anderen Ländern auf Ignoranz stoße. »Ich war bei einer Mahnwache in Berlin, da waren 80 traurige Menschen.« Das sei »fast niemand«, obwohl die Veranstaltung Tage vorher angekündigt gewesen sei.

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Angesprochen auf die Bundestagswahl sagte Levit, der Erfolg der AfD sei für ihn nicht überraschend. Alle Zahlen seien seit Wochen und Monaten bekannt gewesen. »Diese Wahl ist für mich ein Kontinuum von dreieinhalb beschissenen politischen Jahren«, so der Pianist und Aktivist.

Er habe keine Lust mehr, sich über die AfD »den Mund fusselig zu reden«. Parolen, Aufrufe und offene Briefe hätten zu nichts geführt. »Entweder es wird eine bessere Politik gemacht, oder diese Leute werden immer stärker.«

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