»Das gibt’s nur einmal – Noten, die verboten wurden«, lautete der Titel einer Show, die Hans Rosenthal 1983 in der ARD präsentierte. Auf dem Programm: populäre Musik mit Texten und Melodien jüdischer Autoren und Komponisten, die unter den Nazis in Deutschland Aufführungsverbot hatten.
Werner Richard Heymann etwa, desssen Schlager Das gibt’s nur einmal der Sendung den Namen gab, Fritz Rotter und Walter Jurman von den »Comedian Harmonists« (Veronika, der Lenz ist da), Operettenkomponisten wie Leon Jessel (Schwarzwaldmädel), Emmerich Kálmán (Die Csárdásfürstin) und Paul Abraham (Ball im Savoy).
herzenssache Die von ihm ausgewählten Musiktitel ergänzte Rosenthal mit Zitaten aus der Zeit des Nationalsozialismus und Ausschnitten aus der Wochenschau. Diese Sendung war für ihn eine Herzensangelegenheit. Hans Rosenthal hatte die Schoa versteckt in einer Laubenkolonie überlebt.
»Es war ein dunkles, trauriges Kapitel im Buch der deutschen Geschichte, das vor 50 Jahren anfing«, sagte der populäre Entertainer in der Live-Sendung: »Ich bin stolz, als Berliner diese Sendung präsentieren zu dürfen. Von hier nahm vieles, beinahe alles davon, seinen Anfang, aber hier haben auch viele schöne Melodien das Licht der Welt erblickt.«
Deutschlandradio Kultur dokumentiert in seiner Reihe »Aus den Archiven« am Sonntag, den 12. Januar, um 8.05 Uhr die Sendung, die damals im Theater der Freien Volksbühne vom RIAS aufgezeichnet wurde. Sie endete mit Rosenthals Abmoderation: »Vor 50 Jahren fing alles an, und wir alle können nur hoffen, dass diese Vergangenheit keine Zukunft hat!« ja
»Aus den Archiven: Noten, die verboten wurden. Eine Sendung von und mit Hans Rosenthal 1983«. Deutschlandradio Kultur, Sonntag, 12. Januar, 8.05 Uhr