Die documenta in Kassel hat eine neue Findungskommission benannt, die die künstlerische Leitung der Weltkunstschau auswählen soll. Unter den sechs Mitgliedern ist Sergio Edelsztein, wie die documenta am Mittwoch mitteilte. Nach ihren Angaben lebt der freie Kurator in Berlin und Tel Aviv. Im Jahr 1995 gründete Edelsztein das Center for Contemporary Art in Tel Aviv und war bis 2018 dessen Direktor und Chefkurator.
Im Rahmen des CCA kuratierte er sieben Performancekunst-Biennalen (unter dem Titel Blurrr) und fünf internationale Videokunst-Biennalen (VideoZone). Edelsztein kuratierte auch die israelische Komponente der 24. Biennale von São Paulo im Jahr 1998 sowie die israelischen Pavillons auf der Biennale von Venedig 2005 und 2013.
Ingesamt konnten der Mitteilung zufolge »sechs herausragende internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst« für die neue Findungskommission der documenta 16 gewonnen werden. Der Aufsichtsrat habe die neuen Mitglieder auf Vorschlag der Geschäftsführung einstimmig berufen. Außer Edelsztein sind das: Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig in Köln, die unabhängige Kuratorin N’Goné Fall, Gridthiya Gaweewong, künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok, Mami Kataoka, Direktorin des Mori Art Museum in Tokio und Yasmil Raymond, freie Kuratorin in Frankfurt am Main und ehemalige Rektorin der Städelschule.
Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas Hoffmann, sagte: »Die Beteiligten stehen mit ihrer ausgewiesenen Expertise und der Vielfalt ihrer Hintergründe in besonderer Weise für die Internationalität und Diversität der documenta Ausstellungen. Mit ihrem Engagement in der Findungskommission beweisen sie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die zeitgenössische Kunst und die documenta in dieser ganz besonderen Zeit.«
Er sei sich sicher, so Hoffmann weiter, dass die multiperspektivische fachliche Zusammensetzung der neuen Findungskommission zu einem zukunftsweisenden Vorschlag für die Künstlerische Leitung führt. Damit ist der Grundstein dafür gelegt, dass die internationale Kunstwelt wieder gewohnter und willkommener Gast in Kassel sein wird.« ag