Nach Antisemitismusvorwürfen

Deutsche Welle schärft interne Abläufe

Foto: imago images/Horst Galuschka

Nach Antisemitismusvorwürfen gegen Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW) hat der Auslandssender seine internen Abläufe geschärft. Intendant Peter Limbourg berichtete am Freitag in der Rundfunkratssitzung über die angestoßenen Initiativen und Änderungen, wie der Sender mitteilte.

Dazu gehört demnach die Schärfung des Verhaltenskodexes im Haus. »Explizit ist dort jetzt festgeschrieben, dass die DW sowohl im betrieblichen Miteinander als auch in ihren Angeboten keine Form von Antisemitismus, Rassismus oder Diskriminierung wie Sexismus duldet.«

Zudem sei für die Beziehung zu Partnern im Ausland - also etwa Sender, die Inhalte der Deutschen Welle in ihr Programm einbinden - ein Wertepapier erarbeitet worden, das sich unter anderem aus dem DW-Gesetz, dem Grundgesetz und der UN-Menschenrechtserklärung ableite.

Ende November waren durch einen Bericht der »Süddeutschen Zeitung« zahlreiche massive Antisemitismus-Vorwürfe gegen Mitarbeiter aufgekommen, es folgten weitere Medienberichte. Teil der Kritik waren auch Partnersender der DW im Ausland gewesen.

Die Deutsche Welle stieß eine externe Untersuchung zu einigen Mitarbeitern der Arabisch-Redaktion sowie freischaffenden Mitarbeitern der DW im Ausland an. Als eine der Konsequenzen leitete das Haus später dann mehrere Trennungen von Mitarbeitern ein.

Der Sender teilte am Freitag zu den internen Abläufen weiter mit: Mit der Bildungsstätte Anne Frank seien bereits Führungskräfteschulungen und Antisemitismus-Sensibilisierungs-Trainings erfolgt.

Rund 200 Personen sollen bis Mitte Juli verpflichtend mitmachen. In der Chefredaktion sei zudem im Frühjahr ein Kompetenzteam eingerichtet worden, das die Qualität im Programm rund um die Themen Antisemitismus, jüdisches Leben, Israel und Palästinensische Gebiete sichere und Redakteurinnen und Redakteure unterstütze, hieß es weiter. Zudem soll es präventiv bei der Deutschen Welle einen erweiterten Auswahlprozess für Bewerberinnen und Bewerber geben. dpa

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