Maia Daniels wirft einen kritischen Blick auf den Rasen. Hat sie die Schatten der Bäume richtig getroffen? Immer wieder hält sie ihr Smartphone mit dem Rasenfoto vergleichend neben ihr selbst gemaltes Bild. Na ja, geht schon irgendwie.
Maia ist 36 Jahre alt und Teilnehmerin der »Allianz-AJC Third Generation Initiative«, die im Rahmen des internationalen Austausch-Programms »Germany Close Up« noch bis zum 17. Juni in Berlin ist. Normalerweise stehen Bilder malen, Mosaike sortieren und Wände verputzen nicht wirklich auf dem Programmplan, doch für das Projekt CITYarts, machen die Young Professionals eine Ausnahme. Entstehen soll eine »Mosaic Peace Wall«, und das an historischem Ort, in der Großen Hamburger Straße, direkt neben dem alten jüdischen Friedhof.
Gymnasium Das Projekt, betont seine Leiterin Tsipi Ben-Haim, will junge Menschen zusammenführen. »Gemeinsam sollen sie eine positive Zukunft bauen«, sagt die New Yorkerin und hält das Bild eines Schülers vom jüdischen Gymnasium Moses Mendelssohn hoch. Denn auch von der nahe gelegenen Schule sind Kinder mit dabei. Sogar ein Lehrer hilft beim Wändeverputzen.
»Atid, Future, Zukunft«, freut sich Ben-Haim und zeigt mit dem Finger auf das Bild, das einmal entstehen soll. Eine Brücke, die in ebendiese Zukunft führt, die ein Schüler gezeichnet hat. Umgeben ist sie von Friedenstauben. Ehrwürdige Symbole, die eine internationale Sprache sprechen und die bis unter das erste Fenster – etwa fünf Meter hoch – die Wand des Hauses zieren werden.
Doch bis es so weit ist, werden noch Hunderte etwa zwei mal zwei Zentimeter kleine Mosaiksteine verlegt werden müssen. Von den Bildern, die die Schüler und Studenten malen, werden die besten ausgewählt und kommen dann in Mosaikform an diese Wand, die die fünfte internationale Wand dieser Art ist. Bis dahin werden viele Schüler mit einem Fliesenschneider graue Keramikplatten in kleinste Teile schneiden, denn die formen den untersten Rand des Bildes – den Anfang vom Frieden.
www.cityarts.org