Zum Louis-Lewandowski-Festival für jüdische Chormusik werden in Berlin und Potsdam Chöre aus Deutschland, den USA, Israel und Serbien erwartet.
Das Festival wird am Donnerstagabend mit einem Konzert des »Synagogal Ensemble Berlin« in der evangelischen Nikolaikirche in Potsdam eröffnet. Dort wird auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zu einem Grußwort erwartet.
Synagogalmusik Bei den Konzerten werden nach Angaben der Festivalleitung bis Sonntag süddeutsche »Schätze der Synagogalmusik« aus zwei Jahrhunderten präsentiert. Dieses musikalische Erbe aus einstmals florierenden jüdischen Gemeinden wie Fürth, Mannheim, Wiesbaden oder München sei fast in Vergessenheit geraten.
Zu den Höhepunkten zählt den Angaben zufolge ein Konzert des »Baruch Brothers Choir« aus Serbien am Samstag. Der 1879 als »Serbisch-Jüdische Gesangsvereinigung« gegründete Chor gilt als einer der ältesten noch aktiven jüdischen Chöre der Welt.
Am gleichen Tag steht auch ein Mitsingkonzert mit dem »Moran Choir« und dem »Jerusalem Academy Chamber Choir« aus Israel, dem »Zamir Choir of Boston« und dem »Saxofonquadrat« aus Deutschland auf dem Programm.
Das große Abschlusskonzert findet am Sonntag in der Synagoge Rykestraße mit allen Ensembles statt.
Der Komponist Louis Lewandowski (1821-1894) durfte den Angaben zufolge als erster Jude an der Berliner Akademie der Künste studieren. 1840 wurde er Chordirigent der jüdischen Gemeinde und 1865 zum Königlichen Musikdirektor ernannt. Lewandowski starb am 3. Februar 1894.
Sein Grab befindet sich in der Ehrenreihe auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. epd