Die Frankfurter Schriftstellerin Minka Pradelski erhält die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie gehört neben Martin Hein, Norbert Kartmann und Andreas von Schoeler zu den Trägern der Wilhelm Leuschner-Medaille 2020. Die pandemiebedingt verschobene Verleihung der Medaille findet am 3. Juli im Kloster Eberbach statt.
ENGAGEMENT »Sie gibt das Erlebte der Eltern in ihrer schriftstellerischen und filmischen Arbeit als Mahnung weiter. Hinzu kommt ihr ehrenamtliches Engagement für jüdisches Leben in Deutschland«, begründet Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) Minka Pradelskis Auszeichnung. Pradelski stelle sich, so Bouffier, gegen den Antisemitismus und setze sich für Integration und den Zusammenhalt der Gesellschaft ein.
NACHWIRKUNGEN Minka Pradelski wurde 1947 in einem DP-Lager in Frankfurt-Zeilsheim geboren. Ihre Eltern waren der Schoa entkommen. 1952 wanderte die Familie nach Nordamerika aus und kehrte 1955 nach Frankfurt am Main zurück.
Pradelski studierte Soziologie und arbeitete an Projekten zu den Nachwirkungen der Schoa. Von ihr sind die Romane Und da kam Frau Kugelmann und Es wird wieder Tag erschienen.
»Es ist ihr zweiter Roman, der erneut um eine zentrale Frage kreist: Wie weiterleben, wenn man nur knapp überlebt hat? Wie eine Heimat finden, wenn man eben noch durch die Welt gejagt wurde und jederzeit mit allem und dann dem Ende rechnen musste?«, heißt es in unserer Rezension von Es wird wieder Tag. ja