Runder Geburtstag

Michael Douglas: Ein Star – auch über das Kino hinaus

Michael Douglas wird heute 80. Foto: picture alliance / Willy Sanjuan/Invision/AP

Hollywood-Star Michael Douglas wendet sich kurz vor seinem 80. Geburtstag mit einem eindringlichen Appell an seine Landsleute. Er sei gerade mit seinem Sohn Dylan von einer Reise in die Ukraine zurückgekehrt, erzählt der Schauspieler Mitte September in einer Instagram-Botschaft.

Die unglaubliche Tatkraft der Menschen dort und ihr langjähriger Kampf um die Demokratie sei eine Erinnerung für alle, wie wichtig Freiheit und Demokratie seien und wie hart man dafür arbeiten müsse, mahnt Douglas. Mit Blick auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen im November spricht der Star über die »Fragilität einer Demokratie« und wie man mit allen Mitteln für den Erhalt kämpfen müsse.

Auch das ist eine der vielen Rollen von Michael Douglas- als UN-Friedensbotschafter setzt er sich seit langem für nukleare Abrüstung und Friedensarbeit ein. Sein Reisebegleiter, Sohn Dylan (24), stammt aus der Ehe mit der Schauspielerin Catherine Zeta-Jones (»Chicago«, »Die Legende des Zorro«).

Gleicher Tag

Wenn Douglas heute sein rundes Jubiläum begeht, dann kann Hollywoods Power-Paar im Doppelpack feiern. Die gebürtige Waliserin hat am gleichen Tag Geburtstag, nur ist sie 25 Jahre jünger.

Fast 24 Jahre sind die Eltern von Dylan und Tochter Carys (21) miteinander verheiratet, mit Hochs und Tiefs. 2013 hatte das Paar eine Auszeit genommen, um an der Ehe zu arbeiten, wie Douglas (»Wall Street«) damals verkündete. Zeta-Jones wurde in dieser Zeit wegen Depression behandelt, Douglas hatte zuvor eine Krebserkrankung besiegt.

Über den Beginn ihrer Liebesgeschichte plauderte Douglas Anfang September bei seinem Besuch beim Deauville Film Festival in Frankreich, wo der Star einen Preis für sein Lebenswerk erhielt.

Zweifacher Großvater

Bereits 1998 war er dort zu Gast, als die noch wenig bekannte Zeta-Jones ihren Film »Die Legende des Zorro« vorstellte. Der damals frisch geschiedene Schauspieler sei in Deauville forsch zur Sache gegangen. Mit den Worten »Ich werde der Vater deiner Kinder sein«, hatte er sich der Newcomerin aus Wales vorgestellt.

Söhnchen Dylan wurde im August 2000 geboren, drei Monate vor ihrer rauschenden Hochzeit im New Yorker Plaza-Hotel. Tochter Carys kam im Frühjahr 2003 zur Welt, zehn Tage zuvor hatte die hochschwangere Schauspielerin den Oscar für die beste Nebenrolle in dem Filmmusical »Chicago« in Empfang genommen.

Inzwischen ist Douglas auch schon zweifacher Großvater. Dafür sorgte der 45-jährige Sohn Cameron, ebenfalls Schauspieler, aus seiner ersten Ehe mit der Filmproduzentin Diandra Luker.

Michael Douglas 1979 in »The China Syndrome»Foto: picture alliance / Columbia/AF Archive/Mary Evans
Durchbruch als Detective

Dem Douglas-Clan stand lange Zeit die Hollywood-Legende Kirk Douglas (1916-2020) vor. Der »Spartakus«-Star schaute auch zu, als Sohn Michael im November 2018 auf Hollywoods »Walk of Fame« seine Sternenplakette enthüllte. »Es bedeutet mir so viel, Dad, dass du heute dabei bist«, sagte Michael Douglas zu Tränen gerührt. Er sei so stolz darauf, sein Sohn zu sein. Im Februar 2020 starb der Patriarch mit 103 Jahren.

Im Schatten seines berühmten Vaters hatte es der Sohn anfangs im Filmgeschäft nicht leicht. Der Durchbruch gelang ihm in den 1970er Jahren als feinfühliger Detective in der TV-Serie »Die Straßen von San Francisco«. Gerade 31 Jahre alt, produzierte er dann das Psychodrama »Einer flog über das Kuckucksnest« (1975). Der Film mit Jack Nicholson holte fünf Oscars, darunter als bester Film und damit für Douglas als Produzent.

Die zweite Trophäe gab es 1988 für seine Hauptrolle als skrupelloser Finanzhai Gordon Gekko in Oliver Stones Börsendrama »Wall Street«. Mit Jane Fonda drehte er den Atomkraft-Thriller »Das China Syndrom«, Glenn Close stellte ihm in »Eine verhängnisvolle Affäre« nach, mit Sharon Stone ging er in »Basic Instinct« freizügig zur Sache.

»Traffic« und »Liberace«

In »Falling Down - Ein ganz normaler Tag« lief er in seiner Rolle Amok, in dem Drogen-Thriller »Traffic - Macht des Kartells« glänzte Douglas als Drogenzar der US-Regierung. Zeta-Jones spielte darin eine eiskalte Drogendealerin.

Viel Kritikerlob und mehrere Preise gab es für seine Verkörperung des schwulen Entertainers Liberace in dem Soderbergh-Drama »Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll« (2013). Als ergrauter Professor Dr. Hank Pym in der »Ant-Man«-Serie hat er auch drei Superhelden-Filme im Resümee.

Mit grauen Bartstoppeln glänzte er an der Seite von Alan Arkin in der Netflix-Serie »The Kominsky Method« als vergessener Star mit Alterswehwehchen, der jetzt als Schauspiellehrer seinen Lebensunterhalt verdient.

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Michael Douglas 1987 in »Wall Street« mit Charlie Sheen
Lachen und weinen

»Ich liebe den Gegensatz in einer Komödien-Tragödie. Das ist wie im echten Leben. Das macht »The Kominsky Method« so besonders: in einer Minute lacht man, in der nächsten kann man weinen«, erzählte Douglas 2018 der Deutschen Presse-Agentur. Für diese Rolle gewann Douglas den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie.

In diesem Jahr war Douglas in der Miniserie »Franklin« beim Streamingdienst AppleTV+ als Benjamin Franklin zu sehen, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten.

Aber er sei nun quasi im Ruhestand, sagte Douglas im Pressegespräch zum Serienstart mit Blick auf seinen 80. Geburtstag. »Es macht mir Spaß, nicht mehr zu arbeiten - das ist wirklich wahr«, betonte der Star.

Allerdings ist noch ein gemeinsames Projekt mit Sohn Cameron in der Mache. Teile des Films »Blood Knot« wurden schon im vorigen Jahr gedreht. In dem Familiendrama verkörpern sie Vater und Sohn, die ihre angeschlagene Beziehung reparieren wollen.

Solidarität mit Israel

Zu seiner Jüdischkeit hat Michael Douglas wie sein Vater Kirk erst spät gefunden. Mit 14 Jahren sah dieser in einem Schulbuch ein Bild, dessen Schrecken er bis heute heraufbeschwören kann: »Abraham mit einem langen Bart, einen Arm ausgestreckt, in der Hand ein großes Messer, im anderen Arm einen erschrockenen kleinen Jungen. Und dieser Junge sah mir entsetzlich ähnlich.« Danach nahm er lange Zeit Abstand vom Judentum.

Erst als ihn sein Sohn Michael eines Tages fragte, woher sein Großvater gekommen sei, begann er, sich mit seinen Vorfahren zu beschäftigen.

Michael Douglas steht Israel nah. Erst im Juni stattete er dem jüdischen Staat einen Solidaritätsbesuch ab und sprach mit Angehörigen von Geiseln des palästinensischen Terrors. (mit ja)

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