Programm

Mehr als 30 Länder: Europa feiert den Tag der jüdischen Kultur

Foto: imago images/UIG

Der Europäische Tag der jüdischen Kultur steht in diesem Jahr unter dem Motto »Erneuerung«. In mehr als 30 europäischen Ländern bieten am 4. September jüdische und nichtjüdische Organisationen Veranstaltungen an. Darunter sind Vorträge, Führungen durch Museen, Gedenkstätten und Synagogen, Konzerte und Filme.

Der Aktionstag soll dazu beitragen, das europäische Judentum, seine Geschichte und Traditionen vorzustellen und sich die Beiträge von Jüdinnen und Juden zur europäischen Kultur bewusst zu machen.

In Baden-Württemberg zum Beispiel werden laut der Landeszentrale für politische Bildung neben Führungen Lesungen aus jüdischer Literatur und Philosophie des 20. Jahrhunderts angeboten. Hinzu kommen unter anderen Informationsveranstaltungen über die Rettung einer früheren Synagoge, Erinnerungen an jüdische Familien, Zusammenkünfte bei koscherem Wein, Sekt und Hummus sowie eine Lesung mit dem Publizisten Rafael Seligmann aus seinem Buch »Rafi, Judenbub. Die Rückkehr der Seligmanns nach Deutschland«.

Mit dabei ist erneut auch das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen in Nordrhein-Westfalen. Geplant sind zwei Vorträge, einmal zur Erneuerung des Hebräischen zum modernen Iwrit und außerdem über jüdische Ritualbäder, den Mikwen. Vorgestellt werden den Angaben zufolge Mikwen in der Stadt und auf dem Land, mittelalterliche Bäder oder moderne Mikwen mit »Wellness-Charakter«.

Das Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und das Jüdische Museum München bieten mehrere Veranstaltungen anlässlich des Aktionstages zu einem späteren Zeitpunkt an. Am 11. September ist der Eintritt in das Museum kostenlos. Es gibt unter anderem einen Rundgang und einen Kinderworkshop zu der Ausstellung »Heidi in Israel. Eine Spurensuche« sowie einen Gang durch die Münchner Altstadt auf jüdisch-muslimischen Spuren.

Ebenfalls im September finden mancherorts in Deutschland Jüdische Kulturtage statt. So bietet etwa das Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte von Anfang September bis Anfang Oktober diverse Veranstaltungen »zwischen Harz und Heide« im Nachgang des Festjahres »1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« an. Das Motto lautet »Jüdischsein heute«.

Die 35. Jüdischen Kulturtage Berlin stehen vom 10. bis 18. September an. Die Veranstalter betonen: »Jüdisches Leben und jüdische Kultur sind vielfältig. Sie entsprechen nur selten den stereotypischen Erwartungen.« kna

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025