Mariss Jansons bleibt in den nächsten Jahren Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR). Jansons habe seinen Vertrag bis 2024 verlängert, teilte der BR am Donnerstag in München mit.
Der 75-jährige lettische Dirigent leitet die beiden Klangkörper des BR seit 2003. In seiner Zeit als Chefdirigent hat sich die Abonnentenzahl des BR-Symphonieorchesters eigenen Angaben zufolge nahezu verdreifacht.
Spitze »Mariss Jansons hat als Chefdirigent die exzellente künstlerische Leistung des BR-Symphonieorchesters weiter gesteigert und seinen Platz an der Spitze der weltweit renommiertesten Orchester gefestigt«, sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm.
Das Charisma des Dirigenten, sein Anspruch auf Perfektion und seine Leidenschaft übertrügen sich gleichermaßen auf die Musiker und das Konzertpublikum. »Ich bin glücklich, dass die einzigartige Erfolgsgeschichte von Mariss Jansons und dem Orchester weitergehen wird«, so Wilhelm weiter.
Jansons war beim BR im Herbst 2003 auf den Chefdirigenten Lorin Maazel gefolgt. Von 2004 bis 2015 war er zusätzlich Chef des Amsterdamer Concertgebouw-Orchesters. 2006, 2012 und 2016 leitete er die Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker. Das London Philharmonic Orchestra ernannte Jansons 1992 zum Haupt-Gastdirigenten
Vatikan Zu den musikalischen Meilensteinen mit Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks gehört das Konzert, das er 2007 im Vatikan gab und das von vielen Sendern weltweit übertragen wurde.
In der Vertragserneuerung sehe er eine Bestätigung dafür, »dass zwischenmenschliche Atmosphäre und das gegenseitige Vertrauen in all den Jahren sehr eng, erfolgreich und außerordentlich erfreulich gewesen sind«, erklärte Jansons.
Dies wolle er gern fortsetzen. Chor- und Orchestervorstand zeigten sich ihrerseits erfreut über die Verlängerung der Zusammenarbeit; es sei eine im Laufe der vergangenen 15 Jahre »wunderbare künstlerischen Einheit« entstanden.
Mariss Jansons kam 1943 in Riga als Kind des lettischen Dirigenten Arvids Jansons zur Welt – in einem Versteck, in das seine Mutter Iraida, eine jüdische Mezzosopranistin, geflüchtet war, nachdem ihr Vater und ihr Bruder im Rigaer Ghetto ermordet wurden. epd/ja