Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) hat sich 64 Briefe und Postkarten der Dichterin Else Lasker-Schüler (1869–1945) gesichert. Sie stammen aus Privatbesitz, teilte die Institution am Mittwoch in Marbach mit.
Der Fund ist eine kleine Sensation.
Die bislang unveröffentlichten Briefe und Karten schrieb Lasker-Schüler zwischen 1905 und 1932 an den Literaturkritiker und Mäzen Nicolaas Johannes Beversen. Vom 25. August an sollen das Konvolut in der Stiftung Brandenburger Tor in Berlin erstmals öffentlich ausgestellt werden.
Unterstützung Beim DLA spricht man von einer kleine Sensation – die Fachleute konnten die Briefe und Postkarten Anfang des Jahres auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse erwerben. Finanzielle Unterstützung in Höhe von 25.000 Euro gab es von der Kulturstiftung der Länder.
Das Konvolut gewähre Einblicke in ein Vierteljahrhundert ihres Lebens.
»Die bisher unveröffentlichten Briefe sind eine wichtige Ergänzung für den bereits im Deutschen Literaturarchiv Marbach vorhandenen Teilnachlass Else Lasker-Schülers«, sagte Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert. Das Konvolut gewähre Einblicke in ein Vierteljahrhundert ihres Lebens, darunter auch ihre Familiengeschichte oder Bemerkungen über antisemitische Erfahrungen.
Lyrikerin Else Lasker-Schüler zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. 1869 in Elberfeld – heute ein Stadtteil von Wuppertal – geboren, zog Lasker-Schüler 1894 nach Berlin und galt dort als eine der Schlüsselfiguren der Boheme und Avantgarde.
Nicolaas Johannes Beversen hat sie wohl um 1905 kennengelernt. Der Kritiker und Altphilologe unterstützte die Dichterin, indem er über sie in Zeitungen schrieb und Lesungen in den Niederlanden für sie organisierte. dpa