Zeruya Shalev erhält den Literaturpreis 2012 der Tageszeitung Die Welt für ihr literarisches Gesamtwerk. Die in Jerusalem lebende israelische Schriftstellerin habe sich in ihren Romanen »vor allem mit der Dynamik der modernen Familie beschäftigt, ihr Zerbrechen geschildert und das Suchen nach neuen Formen«. Mit ihrem jüngsten Buch Für den Rest des Lebens spanne die 52-Jährige einen »Bogen, der kritisch, aber voller Einfühlung und Verständnis den Status quo eines Landes fixiert, das mit demokratischen Mitteln einer Vielfalt von Bedrohungen widersteht«.
trilogie Zeruya Shalev wurde 1959 im Kibbuz Kinneret geboren. Sie studierte Bibelwissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem. International bekannt wurde sie im Jahr 2000 mit dem Roman Liebesleben, der 2007 von Maria Schrader verfilmt wurde. Es folgten Mann und Frau (2001) und Späte Familie (2005). Die Trilogie war in Israel ein Bestseller und wurde in 22 Sprachen übersetzt. 2004 wurde die Autorin bei einem palästinensischen Selbstmordattentat schwer verletzt.
Der Welt-Literaturpreis wird seit 1999 verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen Claude Lanzmann (2010), Philip Roth (2009), Hans Keilson (2008), Yasmina Réza (2005), Amos Oz (2004), Leon de Winter (2002) und Imre Kertész (2000). Zur Jury gehören der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der Schriftsteller und Juraprofessor Bernhard Schlink, die Herausgeberin der »Literarischen Welt«, Rachel Salamander, sowie Tilman Krause, Literaturredakteur der Welt.
Zeruya Shalev wird den diesjährigen Preis am 9. November bei einem Festakt im Berliner Axel-Springer-Haus entgegennehmen. ja