Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Im folgenden dokumentieren wir Leserzuschriften zum Editorial von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel, das am 6. März unter dem Titel »Zachor! Warum es uns als Jüdische Allgemeine ganz besonders wichtig ist, an die deutschen Staatsbürger Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern« erschienen ist.

Ich las Ihren Text, in dem es um mangelnde Anteilnahme am Tod von Kfir, Ariel und Shiri Bibas geht, und möchte Ihnen nur kurz mitteilen, dass ich seit dem 7. Oktober 2023 jeden einzelnen Tag an diese Familie gedacht habe. Meine Kinder sind ähnlich alt, und es hat mich einfach dermaßen gequält und tut es immer noch. Was ihnen angetan wurde, hat mich bis in meine Träume verfolgt. Als dann die schreckliche Nachricht von ihrem Tod kam, ist etwas in mir endgültig zerbrochen. Ich bin selbst nicht jüdisch und verfolge täglich den außer Kontrolle geraten Antisemitismus in unserem Land, und ich bin als Beobachterin entsetzt, hoffnungslos und erschöpft – wie muss es erst den direkt Betroffenen gehen? Auch mir fällt die von Ihnen genannte Verweigerung jeglichen Mitgefühls und Mitleids gegenüber den Opfern des 7. Oktober sehr auf. Ich schäme mich, dass ich nichts tun kann, außer meine Solidarität auszusprechen.
Pauline Recht (per E-Mail)

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Das Schicksal der Familie Bibas hat mich bis ins Mark erschüttert. So, als hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen. Würde ich in Berlin leben, wäre ich zu der Gedenkkundgebung am Brandenburger Tor gegangen. Die Zurückhaltung in der deutschen Presse verstehe ich nicht, vielleicht fällt es schwer, ein solches Grauen in Worte zu fassen? Ich weiß es nicht. Ich kann Ihnen versichern: In meinem Umkreis gibt es niemanden, den das Schicksal der Familie unberührt lässt.
Johanna Mangold (per E-Mail)

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Ihr Artikel hat mich tief berührt. Der 7. Oktober hat meine Welt nachhaltig verändert. Nach wie vor bin ich fassungslos, entsetzt, maßlos enttäuscht und unendlich niedergeschlagen. Ich hatte nicht wirklich viel Ahnung von Israel, kenne nur ganz wenige Jüdinnen und Juden und so gut wie keine Israelis. Seither vergeht kein Tag, an dem ich nicht die Bilder der Geiseln sehe und versuche zu verfolgen, was passiert. Wenn Menschen endlich, endlich wieder freigelassen werden, empfinde ich Erleichterung, als wären sie Bekannte. Ich wünsche ihnen, die lebend nach Hause gekommen sind, das Allerbeste, dass sie Halt finden, endlich wieder Liebe, Fürsorge und Achtung. Dass sie das erlittene Trauma bewältigen und leben können. Als im November 2023 die Kinder und Jugendlichen nach Hause kamen, war ich so froh und erleichtert, dass wenigstens sie nach all dem furchtbaren Leid diese Hölle verlassen konnten. Ich konnte diesen Zynismus kaum glauben, dass die Hamas Shiri Bibas und die Kleinsten dennoch weiter als Pfand behält und benutzt. Ich wollte mir nicht vorstellen, dass Menschen so grausam sind und diese herzerweichendsten Geschöpfe weiter gefangen halten. Einfach aus purer Bösartigkeit und Menschenverachtung. Dass sie gleichgültig und erbarmungslos getötet wurden, ist nicht zu fassen. Bis zu den Bildern der Särge hatte ich immer noch verzweifelt gehofft, dass es der hämische Plan der Hamas ist, sie erst in letzter Sekunde gehen zu lassen. Weil sie wissen, dass die Herzen aller, die ihre Bilder kennen, von ihnen ergriffen sind, dass die Menschen beim Gedanken an die Bibas-Familie ganz besonders leiden. Wenn ich an die Meldungen denke, die zuerst die kleinen Kinder und dann Shiri für tot erklärten, wird mir immer noch schlecht. Ich trage ihr schönes Bild in meinen Profilen und bin sehr traurig. Der Anblick von Yarden Bibas bei der Beisetzung, seine Stärke, selbst zu sprechen, und seine wunderschönen Worte – da fehlen mir die Worte. Leider empfinde ich es auch so, wie Sie es geschrieben haben. Ich kann nicht nachfühlen, warum ich außerhalb israelischer Medien nur wenig zu Shiri, Ariel und Kfir lesen konnte. Auch kaum Menschen fand, mit denen ich meine Trauer, meine Hilflosigkeit und Fassungslosigkeit teilen konnte. Sie sollen nicht vergessen sein. Dass sie nicht lebend nach Hause gekehrt sind, ist kaum auszuhalten und traurig. Ich trauere auch mit den Familien, deren Väter und Brüder nach der Familie Bibas nur noch tot nach Hause gebracht wurden. Ich wünsche, die noch immer in Gaza verbliebenen Männer kommen – am besten sofort – frei und Israel aus diesem fürchterlichen Krieg heraus.
Waldtraut Schartner, Freiburg

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Das Schicksal der Familie Bibas sowie der anderen Opfer des 7. Oktober hat mich persönlich sehr berührt und schockiert. Mir war gar nicht bewusst, wie tief der Hass auf Juden auch heutzutage noch ist und selbst vor den widerwärtigsten Taten nicht zurückschreckt, sondern wie man das Ganze auch noch versucht zu rechtfertigen. Kurz nach dem 7. Oktober konnte ich in Tübingen miterleben, wie Teile der Evangelischen Kirche zusammen mit palästinensischen Hamas-Unterstützern auf dem Holzmarkt öffentlich »Allahu Akbar!« skandierten, wenige Tage nach dem Massaker an der israelischen Bevölkerung. So etwas hielt ich damals noch für undenkbar in Deutschland und konnte es nicht glauben. Es war die Rede von einem vermeintlichen Freiheitskampf, palästinensische Fahnen wurden geschwenkt. Die Polizei beobachtete nur und griff nicht ein. Mir war das nach einem Massaker unverständlich. Daraufhin begann ich, mich das erste Mal richtig mit Israel, seiner Geschichte und den Opfern des 7. Oktober zu beschäftigen, und verfolge seitdem das Geschehen dort. Inständig habe ich gebetet, dass die Geiseln lebend zurückkommen, allen voran die Familie Bibas, und war sehr schockiert, als beim ersten Geiselaustausch 2023 die Kinder Ariel und Kfir und ihre Mutter Shiri plötzlich doch nicht freigelassen wurden. Seitdem hoffte ich, dass doch noch ein Wunder geschieht, was leider nicht passiert ist.
Imanuel Alber (per E-Mail)

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Es gibt eine unglaublich ungerechte und unverständliche Meinungsbildung und Reaktion in dieser Welt auf all das, was am 7. Oktober und seither geschehen ist. Auch ich reibe mir die Augen darüber und kann es kaum fassen. Aber Sie sollen auch wissen, dass es viele Nichtjuden gibt, die echte Freunde sind, die mitleiden, mitbeten, sich informieren und versuchen mitzuhelfen, dass auch andere Ansichten gehört werden. Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit!
Stefanie Müller (per E-Mail)

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Ich stelle mir seit über einem Jahr häufig genau die Fragen, die Sie in Ihrem Text formulieren: Warum gibt es so wenig öffentliches Mitgefühl? Warum gibt es so wenig Berichterstattung zu den Geiseln? Und warum wird Anteilnahme so oft von Positionen im Nahostkonflikt abhängig gemacht, sofern man sich hier von nichtjüdischer Seite ohne besondere Expertise überhaupt viel Meinung erlauben sollte? Dabei muss ich zugeben, dass ich selbst nach ein paar Tagen aufgehört habe, die veröffentlichten Texte zum Massaker des 7. Oktober vollständig zu lesen. Ich habe sie ängstlich überflogen, weil ich das Grauen kaum ertragen konnte, das sich darin zeigte. Erleichtert habe ich die Rückkehr vieler Kinder im Rahmen des ersten Deals zur Kenntnis genommen und war völlig vor den Kopf gestoßen, als ich an der Synagoge in meiner Heimatstadt Köln vorbeilief und aufgrund der dort aufgehängten Plakate verstand, dass zwei Kinder noch immer als Geiseln vermisst wurden. Ich lese regelmäßig Zeitung, aber das hatte ich schlicht nicht mitbekommen. Ich habe jetzt über ein Jahr wirklich dauernd an Kfir, Ariel und Shiri Bibas gedacht. Ich habe für sie gebetet und gehofft und habe oft die Tränen nicht zurückhalten können, wenn ich meinen kleinen Sohn beim Spielen sah und an die beiden Brüder in Gaza denken musste. Ihre Bilder werde ich nicht vergessen. Tatsächlich hat mich dieses Erlebnis veranlasst, die Nachrichten, die ich sonst größtenteils über »Zeit Online« lese, immer auf der Website Ihrer Zeitung zu prüfen, um ausführlichere Berichterstattung und eine jüdische Perspektive auf das Geschehen nicht zu verpassen. Ich glaube deshalb, dass es eine nicht kleine Gruppe von Menschen gibt, die genauso betroffen wären wie ich, wenn die entsprechenden Informationen sie erreichen würden. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Nachrichten enorm schnell von den Startseiten der Online-Präsenzen der Zeitungen verschwinden. Der Umsatz dort ist groß, und nur blödsinnige Lifestyle-Artikel halten sich seltsamerweise sehr lange. Die Artikel zu der Bibas-Familie waren wirklich oft nur extrem kurz auf der Startseite angezeigt. Ich habe darauf geachtet, im privaten Rahmen meine Betroffenheit über den 7. Oktober nicht zu verschweigen, sondern das Gespräch mit Freunden und Bekannten zu suchen. Außerdem habe ich an das Forum der Geiselfamilien gespendet. Auch, wer in den sozialen Medien aktiv ist, bekommt wenig mit, für das er sich nicht ohnehin interessiert. Erst seit ich der Facebook-Seite »bringbibasback« gefolgt bin, bekam ich auch andere Beiträge vorgeschlagen. Ich danke Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen, dass Sie mich über das vergangene Jahr so gut informiert haben. Ich hoffe und bange mit Ihnen um die verbliebenen Geiseln, und ich werde mich mit Ihnen an die Menschen erinnern, die den 7. Oktober beziehungsweise ihre Entführung nicht überlebt haben, insbesondere an Kfir, Ariel und Shiri Bibas.
Pauline Haber (per E-Mail)

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Auch mich, meine Familie und viele Freunde hat das Schicksal der Familie Bibas sehr bewegt, und von den Reaktionen, besser Nicht-Reaktionen, darauf sind wir zutiefst enttäuscht und beschämt. Uns ist bewusst, dass das Leben für Juden in Deutschland zunehmend trostloser und auch gefährlicher wird, aber was, außer sich solidarisch zeigen, darüber zu reden, in Gesprächen darauf aufmerksam zu machen, können wir tun? Ich bete dafür, dass alle Geiseln bald befreit sein werden.
Waltraud Baur-Norz (per E-Mail)

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Ich bin sehr betroffen angesichts des Schicksals der Familie Bibas, jedoch bin ich ebenso betroffen über viele Schicksale in dieser Welt. Viele Menschen erleiden Schlimmes, allen voran unschuldige Kinder. Wie sieht es mit denen aus? Deren Schicksale werden nie erwähnt in den Medien. Diana Richard (per E-Mail)

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Seien Sie vergewissert, dass mir die Berichterstattung deutschsprachiger Medien – nicht nur, aber gerade auch mit Blick auf Israel – sehr zu schaffen macht. Es ist mir zur Last geworden, die Nachrichtenlage zu verfolgen und herauszufinden, welche Brille der Journalist aufhat, der mich gerade »bedient«. Seien Sie vergewissert, dass ich spätestens seit der Pressekonferenz von Olaf Scholz und Mahmud Abbas immer häufiger Scham empfinde über Aktionen unserer Bundesregierung. Bei aller Dankbarkeit über die Vorzüge und Privilegien, in Deutschland leben zu können, bin ich zunehmend schockiert – insbesondere über die Außenpolitik unserer aktuellen Regierung. Ich teile Ihre Kritik an der derzeitigen Außenministerin vollumfänglich. Seien Sie vergewissert, dass viel mehr Menschen diese abgrundtief verabscheuungswürdige Gewalttat, deren Opfer Familie Bibas geworden ist, auf der Seele liegt, als diese 150 Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am Brandenburger Tor vermuten lassen. Seit dem 7. Oktober und nach den Vorgängen in Amsterdam am 8. November 2024 frage ich mich ständig, welche Möglichkeiten wir – die vielleicht bisher schweigende Masse – haben, sich für das Wohlergehen Israels, seiner Bürger sowie der jüdischen Menschen in Deutschland einzusetzen, ohne sich in inflationär gebrauchten Floskeln wie »Staatsräson« oder im Verlegen von »Stolpersteinen« zu verlieren. Was könnte sich dazu eignen, eine größere Öffentlichkeit in Deutschland aufzurütteln? Was wäre ein glaubwürdiges Zeichen und kein oberflächliches Anbiedern? Leider habe ich dazu keine Ideen. Im Moment kann ich nur Artikel wie diesen in meinem Umfeld streuen und meine Verbundenheit mit dem Staat und dem Volk Israel sowie den jüdischen Menschen in Deutschland äußern. Aber ich will Ihnen sagen: Sie sind nicht allein!
Ulrich Walz, Lörrach

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Tief bewegt habe ich Ihren Artikel gelesen. Ich möchte mein Mitgefühl ausdrücken. Seit dem 7. Oktober lese ich immer wieder die Jüdische Allgemeine, um mitzubekommen, was passiert. Und ich habe sehr gehofft, dass Kfir, Ariel und Shiri Bibas gesund und unversehrt nach Hause zurückkehren können. Mein allergrößtes Mitgefühl gilt Yarden Bibas.
Andrea Mews (per E-Mail)

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Ich habe gehofft, gebangt, gebetet und dann geweint. Meine Gedanken sind jeden Tag bei den Geiseln und bei den Überlebenden des Massakers. Ich werde niemals vergessen. Ich werde Israel besuchen.
Rosa Gomez (per E-Mail)

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Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen. So sehr habe ich gehofft und sogar gebetet, dass Kfir, Ariel und Shiri in einer Familie gefangen gehalten werden, wo es genug zu essen und zu trinken gibt, natürlich auch warme Babynahrung und frische Windeln. (Die freigelassenen Geiseln jedenfalls standen halb verhungert und ausgemergelt vor einer wohlgenährten grölenden Menschenmenge.) Ich habe bis zuletzt gehofft, dass sie gut behandelt werden und lebend da herauskommen. Vielleicht habe ich das Beten verlernt, denn Gott scheint abwesend, fast so wie damals, vor knapp 100 Jahren (fast; ich will den Holocaust damit nicht verharmlosen). Okay, ich bin eine Einzelstimme und wohne als deutsche Staatsbürgerin auch noch in Österreich, aber auch hier wird ähnlich ignorant über die ermordete Familie Bibas berichtet. Ich habe mich darüber bei dem Redakteur der »Salzburger Nachrichten« beschwert, der ähnlich wie bei dpa eine Randnotiz aus dem Mord an Shiri, Kfir und Ariel Bibas machte. Noch nicht einmal deren Namen hat er erwähnt. Tags darauf wurde dann ein bisschen mehr und mit mehr Emotionen berichtet. Klang wie eine Auftragsarbeit. Aktuell: Nicht nur die Stadt, ganz Deutschland trauert um die Toten der Amokfahrt von Mannheim, völlig zu Recht, es gab einen öffentlichen Gottesdienst. Das hätte ich mir auch für Shiri, Ariel und Kfir gewünscht. Ein ökumenischer Gottesdienst ihnen zu Ehren, schließlich waren sie alle auch deutsche Staatsbürger. Wir, die nichtjüdischen Deutschen, sind nicht alle so indifferent, aber viel zu viele leider schon. In diesen Schreckenszeiten aufseiten Israels zu stehen, heißt für mich nicht, dass einem tote Kinder in Gaza gleichgültig sind, natürlich nicht! Aber man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich meine damit: Öffentlich zu trauern um die Familie Bibas bedeutet nicht, dass einem alles andere und alle anderen Opfer egal sind oder man Tod und Leid Unschuldiger auf der anderen Seite gutheißt. Es heißt: um eine junge Mama und ihre zwei Kinder zu trauern.
Angela Graw, Bergheim

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Danke, dass es die Jüdische Allgemeine mit ihrem anderen Blick auf die deutsche Politik gibt. Unfassbar, dass unsere Außenministerin selbst Deutsche nur im Sarg aus Gaza nach Hause gebracht hat.
Cornelia Hampel (per E-Mail)

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Ich habe vom Schicksal der Familie Bibas erst durch Ihre Zeitung erfahren. Zwar erinnere ich mich an die kurze Videosequenz vom 7. Oktober, in der Shiri Bibas mit den Kindern zu sehen war, aber damals konnte ich sie namentlich nicht zuordnen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sehr ich über diese Bilder schockiert und irritiert war. Als nun die Meldung kam, dass die drei auf grausame Art und Weise ermordet wurden, zerriss es mir das Herz. Als Vater eines zehnjährigen Jungen, mit dem meine Frau und ich bisher vieles erlebt haben, kann ich nur ungefähr erahnen, wie es Yarden Bibas ergangen ist beziehungsweise momentan ergeht.
Christoph Meiß (per E-Mail)

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Sie sprechen mir mit Ihrem Artikel zur medialen Berichterstattung, insbesondere über die Familie Bibas, aus der Seele. Ich bin nicht jüdisch und habe seit diesem grausamen Überfall der Hamas sehr viele Tränen der Trauer, des Unglaubens, dass so etwas passieren kann, und der Wut vergossen. Vor allem das Schicksal der Familie Bibas hat mich tief bewegt. Als tatsächlich endgültig die grausame Gewissheit da war, dass die Kinder Kfir und Ariel und ihre Mutter Shiri tot sind, habe ich sehr geweint, und es hat mir einige schlaflose Nächte bereitet. Ich weiß, dass auch in meinem Umfeld viele meine Reaktion nicht nachvollziehen können und sie für überzogen halten. Aber ich werde nicht müde, jedem zu erklären, dass man nicht die Augen verschließen darf vor dem, was geschehen ist. Wo war/ist die Empörung auch von politischer Seite?! Entschuldigen Sie meine Worte, aber diese Ignoranz, die teilweise vorherrscht, finde ich zum Kotzen! Ich jedenfalls werde die schrecklichen Bilder nicht mehr vergessen. Auch nicht das strahlende Lachen eines unschuldigen Babys. Nadine Hunder (per E-Mail)

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Dieser Artikel versetzt mich wieder in Unglauben und Kopfschütteln über deutsche Politiker und die Haltung vieler zum Terrorakt der Hamas. Als ich die Nachricht über den Tod der Familie Bibas gelesen habe, selbst meinen einjährigen Sohn in den Armen haltend, bin ich in Tränen ausgebrochen. Es ist etwas Unvorstellbares, was dort geschehen ist, und ich kann immer noch nicht glauben, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen aufgrund von Verblendung, falscher Ideologie und purem Hass so viel Brutalität und Leid zufügen können. Ich fühle sehr stark mit Israel, mit dem jüdischen Volk, durfte einige wundervolle Monate in Israel verbringen und habe auch Freunde dort, durch die ich einen guten Eindruck der Stimmung im Land erhalte. Mein Herz bricht für Shiri und ihre Söhne, für alle Geiseln und für alle, die am 7. Oktober ermordet wurden.
Julia Steber (per E-Mail)

Leserbriefe sind keine redaktionelle Meinungsäußerung. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.

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