Die Berliner Publizistin Lea Rosh ist für ihr langjähriges Engagement gegen Antisemitismus und für die Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Was Rosh in ihrem jahrzehntelangen gesellschaftlichen und politischen Engagement für ihre Heimatstadt Berlin und weit über Berlin hinaus geleistet hat, habe jeden Respekt und jede Wertschätzung verdient, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montag bei einem Festakt im Roten Rathaus.
Im Namen aller Berlinerinnen und Berliner bedanke er sich bei der 84-Jährigen für ihr Wirken, sagte Müller. Rosh habe mit unermüdlichem Einsatz viel dazu beigetragen, dass Berlin und ganz Deutschland zu einer neuen, angemessenen Kultur des Erinnerns gefunden hätten. »Ohne Lea Rosh würde es das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das sich bei uns im Herzen Berlins befindet, nicht geben«, sagte Müller.
förderkreis Auch als Journalistin sei sie Pionierin in ihrem Bereich gewesen. Seit 1995 ist Lea Rosh Vorsitzende des »Förderkreises zur Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas«. Sie bezeichnete das 2005 in Berlin eröffnete Denkmal als ihr Lebenswerk. Rosh wurde bereits vor fünf Jahren mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet.
Die Fernsehjournalistin, Autorin und Publizistin studierte nach dem Abitur Geschichte, Soziologie und Publizistik an der FU Berlin. Anschließend war sie zunächst beim damaligen RIAS-Hörfunk tätig und später beim NDR. 1979 wechselte sie den Angaben zufolge zum ZDF, wo sie als erste Frau im deutschen Fernsehen eine politische Sendung (Kennzeichen D) moderierte. epd