EILMELDUNG! Papst Franziskus ist tot

Medien

»Längst überfällig«

Wird künftig nicht mehr erscheinen: die zur Bauer Media Group gehörende Reihe »Der Landser« Foto: Marco Limberg

Längst überfällig» und «verstörend, dass es so lange gedauert hat»: Mit diesen Worten hat Efraim Zuroff die Einstellung des Magazins «Der Landser» bewertet. «Es ist eine Schande, dass diese revisionistische Publikation jahrzehntelang in Deutschland erscheinen durfte», sagte der Direktor des Simon Wiesenthal Center der Jüdischen Allgemeinen. Die Bauer Media Group habe nun die einzig richtige Entscheidung getroffen, betont Zuroff.

Am Freitag vergangener Woche hatte der Bauer-Verlag bekannt gegeben, die wöchentlich erscheinende Publikation nicht fortzuführen. Ein unabhängiges Rechtsgutachten des Strafrechtlers Otmar Kury habe zwar ergeben, dass «›Der Landser‹ im Einklang mit den in Deutschland geltenden strengen Gesetzen steht und darin weder der Nationalsozialismus verherrlicht noch verharmlost wird».

Hinsichtlich der Portfolio-Strategie des Konzerns habe die Geschäftsleitung das Gutachten aber zum Anlass genommen, die Veröffentlichung neu zu bewerten und zu beenden, teilte der Konzern mit.

Nazi-Propaganda Ende Juli hatte das Simon Wiesenthal Center unter Verweis auf das in Deutschland geltende Verbot von Nazi-Propaganda und der Schoa-Leugnung gefordert, den «Landser» umgehend einzustellen. Die Hefte verherrlichten den Krieg, die Waffen-SS und Mitglieder der sogenannten Totenkopf-Einheit, so das Center, das dabei auf eine Studie des Historikers Stefan Klemp verwies.

«Der Landser» erschien seit 1970 in der Verlagsgruppe Bauer. Die Titel der Reihe lauteten «Kampf auf Kreta», «Endkampf in den Alpen» und «Kampf bis zur letzten Stunde». Darin würden die «ungeheuren Strapazen und Opfer» aufgezeigt, die der Zweite Weltkrieg «tagtäglich von den Soldaten und Offizieren forderte», heißt es auf der Webseite des Magazins. Ob eine andere Verlagsgruppe die Lizenz für die Publikation erwerben wird, ist bislang nicht klar.

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  20.04.2025

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Essay

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025