Die erfolgreiche Kupferproduktion in der Arawa-Senke vor 3000 Jahren verdankt sich laut einem israelischen Forscher dem lokalen Management und nicht technologischer Hilfe aus Ägypten. Eine neue Studie der Universität Tel Aviv zur Metallverhüttung in Timna bei Eilat und im jordanischen Khirbet en-Nahas sieht Belege für einen stetigen Fortschritt, nicht aber für einen plötzlichen Aufschwung. Dies stellt die gängige Annahme infrage, Pharao Scheschonq I. (um 943–922 v.d.Z.) sei für den Boom der damals bedeutendsten Kupferminen verantwortlich.
PERIODEN Wie die Universität am Montag mitteilte, wertete der Archäologe David Luria unter anderem Daten zur Herstellungsmenge und zur Qualität des Metalls in unterschiedlichen Perioden zwischen 1140 und dem späten 9. Jahrhundert v.d.Z. aus. Die wachsende Effizienz bei der eisenzeitlichen Kupfergewinnung ist demnach auf Experimente der örtlichen Techniker zurückzuführen und wurde durch die Produktion im industriellen Maßstab verstärkt. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der technologische Wandel auf eine ausländische Intervention oder Fachkräfte von außen zurückgehe.
Als Argument nennt Luria unter anderem, die in Timna und Khirbet en-Nahas verwendete fortgeschrittene Technologie sei im Sinai und in Ägypten bislang nicht belegt und könne daher offenbar nicht von dort eingeführt worden sein. Ägypten sei unter Scheschonq I. demnach Abnehmer des Kupfers aufgrund eigener Produktionsdefizite, habe aber keineswegs die Bergbauentwicklung in der Arawa in dieser Zeit durch Innovation oder Organisation angekurbelt. kna
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