Sehen!

Koscher in Wien

Foto: Agentur Wulz Services

Hatte Noah auch Schweine auf der Arche? Gibt es in jedem jüdischen Haushalt zwei Küchen? Was ist in der Matza enthalten? Wie kommt man vom mittelalterlichen Fleischhof ins Kaffeehaus? Was symbolisieren Apfel und Honig zu Rosch Haschana? Was hat es mit dem Schächten auf sich?

Diese und weitere Fragen stellt und beantwortet eine neue Ausstellung Kosher for ... Essen und Tradition im Judentum im Jüdischen Museum Wien, die pünktlich nach dem Fastentag Jom Kippur eröffnet hat und bis März 2015 zu sehen ist.

Metapher Essen und Essensregeln sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Kultur und Tradition – vor allem aber der jüdischen. Kaum eine andere Weltreligion kennt so viele und komplexe Vorschriften und Verbote, das Speisen betreffend. Kein Wunder, dass »koscher« das Nichtjuden wohl bekannteste jiddische Wort ist und als Metapher schon lange Eingang in die Alltagsdiktion im Deutschen und vor allem im amerikanischen Englisch gefunden hat.

Die Schau im Palais Eskeles beleuchtet die historischen, kulturellen, religiösen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen des vielschichtigen Begriffs »koscher« – global und lokal: Der Abschnitt »Gulasch beim Neugröschl. Eine koschere Geschichte Wiens« wirft einen Blick auf jüdische Essenstraditionen in der österreichischen Hauptstadt vor 1938 und auf die nicht immer leichten Voraussetzungen, heute dort einen koscheren Haushalt zu führen. Zahlreiche Speisen und Rezepte bieten eine kulinarische Beilage zu den präsentierten Objekten und den Geschichten, die sie erzählen.

Eine Ausstellung, die, so die Kuratoren Dan Michael Fischman, Michal Typolt-Meczes und Hannes Etzlstorfer, die Besucher konsumieren und genießen sollen wie ein gutes jüdisches Essen. ja

»Kosher for ... Essen und Tradition im Judentum«. Jüdisches Museum Wien bis März 2015

www. jmw.at

Comic

Es lebe der Balagan!

Die israelische Illustratorin Einat Tsarfati legt ein aufgeräumtes Buch über Chaos vor

von Tobias Prüwer  14.12.2024

Düsseldorf

»Seine Prosa ist durchdrungen vom tiefen Verständnis und empathischer Nähe«

Der Schriftsteller David Grossman wurde am Samstag mit dem Heine-Preis ausgezeichnet

 14.12.2024

Alexander Estis

»Ich bin Pessimist – aber das wird bestimmt bald besser«

Der Schriftsteller über die Folgen der Kriege in der Ukraine und Nahost, Resilienz und Schreiben als Protest

von Ayala Goldmann  12.12.2024

Kino

Film-Drama um Freud und den Lieben Gott

»Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C.S. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers

von Christian Horn  12.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024