Der »Klezmer« war ursprünglich ein Musikant, der durch die Lande zog und traditionelle Lieder vor Freunden und auf Festen spielte. Er trat vor allem bei familiären Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen auf. Erst sehr viel später wurde der Begriff für eine Musikrichtung verwendet, die man bis dahin einfach »jiddische Musik« genannt hatte.
Vorwiegend ist Klezmer instrumentale Musik, die gelegentlich mit Gesang untermalt wird. Meistens wird eine Klarinette in der ersten Stimme von einer Bassklarinette in der zweiten Stimme begleitet. Manchmal wird vom Klavier oder Akkordeon (seltener der Violine) die zweite Stimme übernommen. Klezmer ist eine Mischung aus fröhlichen, leicht beschwingten, aber auch sehr traurigen Liedern.
Melodie Das alles erfährt man auf der CD Klezmer für Kinder. Sie erzählt viel über die Lieder und ihren Ursprung. Es sind schöne Melodien, gemischt mit lustigen Titeln zum Mitsingen und -tanzen. Maciej Golebiowski (Klarinette) und Alexander Shevchenko (Akkordeon) sind die Musiker. Marko Simsa, der seit Jahren erfolgreich Konzert- und Theaterprogramme für Kinder macht, ist der Erzähler. Er erklärt die verschiedenen Stücke, ihren Ursprung, ihre Texte und Melodien.
Das Album enthält so bekannte Titel wie Tschiribim, Tschiribam, Sherele und As der Rebbe singt, aber auch eine Klezmer-Version von Ein Männlein steht im Walde. Die Melodien sind mal fröhlich, dann wieder klingen sie traurig, manchmal sind sie fröhlich und traurig zugleich. Mal möchte man am liebsten gleich mittanzen, mal sich ruhig zurücklehnen. Die Mischung ist gelungen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Klezmer für Kinder noch mehr Musik enthielte statt der gelegentlich etwas zu ausführlichen Erläuterungen.
Die Autorin ist zwölf Jahre alt und spielt seit fünf Jahren selbst Klarinette.
»Klezmer für Kinder. Ein Konzert zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfeiern«. CD, Jumbo, Hamburg 2011, 12,99 €