Die Liebermann Villa am Berliner Wannsee widmet dem wichtigen Impressionisten Max Liebermann eine Retrospektive unter dem Titel »Wir feiern Liebermann«. Von Sonntag an bis zum 11. Januar sind im Sommerhaus des Malers markante Beispiele für seine wichtigsten Schaffensperioden zusammengetragen.
Direktorin Lucy Wasensteiner sieht für ihre erste Ausstellung als neue Chefin des Hauses zwei Anlässe: Vor 100 Jahren wurde Liebermann (1847-1935) Präsident der Akademie der Künste, vor 25 Jahre gründete sich die Max-Liebermann-Gesellschaft, die das traumhaft am See gelegene Sommerhaus des Künstlers zu einem Museum gemacht hat.
Wasensteiner will mit der Ausstellung auch auf die Bedeutung Liebermanns für die Entwicklung der Kunst bis heute hinweisen. »Er steht am Anfang der Moderne«, sagt Wasensteiner und verweist auf Liebermanns wichtige Rolle in der Berliner Secession, die gegen den etablierten Kunstbetrieb aufbegehrte und neue Stilrichtungen förderte.
Die Ausstellung mit Werken aus allen Phasen seiner Karriere zeigt auch seine eigene Entwicklung von frühen naturalistischen Darstellungen, die zunehmend den Weg zum Impressionismus aufzeigen. Neben einigen Arbeiten aus dem eigenen Bestand des Vereins kann die Ausstellung dafür auf etwa 30 Leihgaben setzen.
Ein eigener Raum ist neben seinen Selbstporträts den für Liebermann so wichtigen Darstellungen aus dem Familienleben gewidmet. In Bildern und Skizzen lassen sich persönliche Details erahnen, wie etwa, dass Liebermanns oft porträtierte Frau Martha nur ungern als Motiv zur Verfügung stand.
Für Liebermanns Phasen in den Niederlanden oder Frankreich stehen einzelne Werke. Daneben sind seine Ansichten der Villa und des umgebenden Gartens ebenso zu finden wie Beispiele für seine Porträts etwa der Schauspielerin Else Lehmann, des Kunsthistorikers Wilhelm Bode oder des Mediziners Ferdinand Sauerbruch. Die »Badenden Knaben« (1900) und »Reiter und Reiterin am Strand« (1902) sind eindrucksvolle Beispiele für den Liebermanns Weg vom Naturalismus zum Impressionismus.