Ein Historiker soll die NS-Vergangenheit des Stardirigenten Herbert von Karajan (1908-1989) umfassend durchleuchten. Das Eliette und Herbert von Karajan Institut in Salzburg beauftragte den Historiker und Politikwissenschaftler Michael Wolffsohn mit der Studie.
Der aus Salzburg stammende von Karajan war bereits 1933 der NSDAP beigetreten und machte während der NS-Zeit Karriere. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er zu einem der bedeutendsten klassischen Dirigenten auf.
Die Ergebnisse der neuen Studie sollen im Frühjahr 2026 veröffentlicht werden. Forscher wie Oliver Rathkolb hatten sich bereits mit Karajans Vergangenheit beschäftigt.
»Herbert von Karajan ist eine der prägenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte, doch seine Biografie ist nicht unumstritten«, sagte Wolffsohn, der bis 2012 an der Universität der Bundeswehr München gelehrt hatte. Er wurde beauftragt, von Karajans Rolle während der NS-Zeit und seinem Umgang damit nach dem Zweiten Weltkrieg aufzuarbeiten.
Ein Schwerpunkt soll auch auf der internationalen Rezeption des Dirigenten nach 1945 liegen.