Die Eröffnung der Jüdischen Akademie in Frankfurt am Main ist für Ende 2025 geplant. Das teilte der Zentralrat der Juden in Deutschland als Träger der geplanten Einrichtung am Mittwoch anlässlich des Richtfestes für den Bau mit. Der Eröffnungstermin hatte sich zuletzt verzögert, die Kosten waren gestiegen.
Ende Februar hatte Zentralratspräsident Josef Schuster der Katholischen Nachrichten-Agentur gesagt, dass sich die Gesamtbausumme nach damaligen Schätzungen auf 36 Millionen Euro belaufe. Das sei eine Steigerung von rund 25 Prozent.
»Intellektuelles Zentrum und Anziehungspunkt«
»Der Bau der Jüdischen Akademie ist historisch. Sie wird die erste jüdische Institution dieser Art von nationaler und internationaler Bedeutung seit der Schoa in Deutschland sein«, erklärte der Zentralrat. Die geplante Akademie verstehe sich als »intellektuelles Zentrum und Anziehungspunkt« für Juden und Nichtjuden in Deutschland und Europa.
Es sollen wissenschaftliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Diskurse aufgegriffen und auch initiiert werden. Schuster sagte auf dem Richtfest: »Ein Auftrag der Akademie ist auch, die jüdische Erfahrung und den jüdischen Wissenskanon mit Strahlkraft nach außen in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen.«
Neubau und Bestandsvilla
In Frankfurt hat die Bildungsabteilung des Zentralrats ihren Sitz, die schon lange Bildungsveranstaltungen anbietet. Die Jüdische Akademie steht in der Tradition des in den 1920er Jahren gegründeten Jüdischen Lehrhauses, das in Frankfurt von Franz Rosenzweig geleitet wurde.
Den aktuellen Bau hat der Architekt Zvonko Turkali entworfen: Die Akademie soll aus einem Neubau und einer denkmalgeschützten Bestandsvilla entstehen, die verbunden werden. Standort ist das Kulturcampusareal an der Senckenberganlage. kna