North Carolina

Jerry Seinfeld an Duke University ausgebuht

Jerry Seinfeld bei seiner Rede an der Duke University Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nicht nur in den Vereinigten Staaten ist Jerry Seinfeld, der vor zwei Wochen 70 wurde, eine Comedy-Legende – und dies bereits seit 1989, als seine »Serie über nichts« ins Fernsehen kam. Neun Jahre lang, bis 1998, war »Seinfeld« in insgesamt 180 Folgen ein Garant für gute Flachwitze, aber auch schärfer gepolten Humor.

Weitaus weniger witzig war die Situation 26 Jahre nach dem Ende der Serie, im Fußballstadion der Duke University in North Carolina. Am Sonntag (Ortszeit) wurde Jerry Seinfeld dort die Ehrendoktorwürde verliehen.

Noch bevor er seine Rede begann, standen »propalästinensisch« eingestellte Studenten demonstrativ auf und verließen den Ort. Andere buhten ihn aus oder liefen mit Palästina-Flaggen im Stadion herum. Ihnen ging es offensichtlich darum, gegen den Krieg in Gaza zu protestieren, den Israel dort gegen die Hamas führen muss, um seine Bevölkerung zu schützen. Auch zeigten sie mit ihren Aktionen Unterstützung für den Terror gegen den einzigen jüdischen Staat.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Gespräche und Solidarität

Der amerikanische Jude Seinfeld, dessen Tochter an der Duke University graduierte, und dessen Sohn weiterhin dort studiert, wurde offenbar aufgrund seiner Herkunft ausgebuht – und da er den demokratischen Staat Israel unterstützt. »Ich werde immer auf der Seite Israels und des jüdischen Volkes stehen«, erklärte er nach den vom palästinensischen Terror angerichteten Massakern vom 7. Oktober.

Im Dezember, gut zwei Monate nach der Terror-Attacke, flog er mit seiner Familie nach Israel, um Überlebende zu treffen. Während des Besuches sprach er mit Familienangehörigen der weiterhin von der Hamas festgehaltenen Geiseln und mit ehemaligen Verschleppten, die im November im Rahmen einer Vereinbarung mit den Terroristen freigekommen waren. Der Schauspieler und Comedian zeigte seine Solidarität deutlich.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nützliche Ratschläge

Allein dies missfällt heute auch Duke-Studenten. Einige von ihnen ließen ihre Diplome nach der feierlichen Aushändigung am Sonntag auf den Boden fallen und schrien »Free Palestine!«. Rufe nach einer Befreiung der weit mehr als 100 Geiseln, die sich noch immer in der Gewalt der Hamas befinden (»Free the hostages!«), oder nach einem Ende des palästinensischen Terrors, waren von ihnen nicht zu hören.

Trotz der antiisraelischen Proteste konnte Jerry Seinfeld seine Rede halten. Es ging nicht um Israel, den Krieg oder den Hamas-Terror, sondern um das Studieren. Der Comedian schaffte es sogar, heiter zu bleiben, auch als er den Studenten der Uni nützliche Ratschläge gab: »Erstens, arbeitet euch den Arsch ab. Zweitens, passt auf. Drittens, verliebt euch.«

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024

Meinung

PEN Berlin war kurz davor, auf der Seite der Feinde Israels zu stehen

Nur knapp konnte verhindert werden, dass die Schriftstellervereinigung eine Resolution annahm, die von glühender »Israelkritik« geprägt war

von Stefan Laurin  10.12.2024

Beverly Hills

Zahlreiche Juden für Golden Globes nominiert

Darsteller, Regisseure und Komponisten stehen auf der Liste

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Kontroverse

»Da sind mittlerweile alle Dämme gebrochen«

PEN Berlin-Gründungsmitglied Lorenz Beckhardt über den Streit über Israel und den Nahostkonflikt

von Michael Thaidigsmann  10.12.2024