Redezeit

»Jede Frau sollte sich schminken«

Frau Dan, Sie werden am 22. März mit der Goldenen Maske für Visagistik auf der Fachmesse »Beauty Düsseldorf« ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieser Preis?
Die Goldene Maske wird an Make-up-Artists verliehen, die sich mit harter Arbeit und viel Leidenschaft ihrem Job hingeben. Und das mache ich. Ich arbeite seit 20 Jahren und habe schon viele Auszeichnungen bekommen. Von daher freue ich mich über eine mehr.

1994 haben Sie angefangen, als Make-up-Artist zu arbeiten. Wie kam es dazu?
Ich war schon immer kunstinteressiert. Seitdem ich denken kann, zeichne ich und beschäftige mich damit. Nach meinem Armeedienst in Israel wusste ich nicht, was ich tun soll. Mir war klar, dass ich etwas Künstlerisches machen wollte, denn ich habe früher getanzt und das Make-up für meine Freunde gemacht. Eines Tages sah ich eine Make-up-Schule in Tel Aviv. Ich bin einfach hineingegangen, habe gefragt, wann es losgeht, und schon nach einem Monat durfte ich praktisch arbeiten. Es hat wohl so sollen sein.

Was beeinflusst oder inspiriert Sie?

Ich mag viele andere Künstler, aber ich habe natürlich meinen eigenen Stil und meine eigene Kreativität. Mich inspiriert vieles: Filme oder ein Kunstladen, berühmte Modedesigner.

Wie wichtig ist Styling heute?
Das hängt davon ab. Menschen fragen mich, warum ich kein Make-up trage. Aber das tue ich eigentlich immer - es ist nur sehr leicht. Wenn ich auffallen will, trage ich Lippenstift. Auch schon mal in schwarzer Farbe, wenn ich eine Bühnenshow habe. Jede Frau sollte sich schminken. Sie muss es ja nicht so auffällig tun, aber es bringt ihre Schönheit noch mehr hervor. Manchmal ist es aber auch gut, etwas kreativer zu sein.

Vermissen Sie einen bestimmten Stil?

Nein, eigentlich nicht. Wenn ich mir manchmal Bilder von Make-up aus den 80er- oder 90er-Jahren ansehe, muss ich lachen und frage mich, was man sich damals dabei gedacht hatte: Es war schon sehr zu viel. Vielleicht sage ich in 20 Jahren auch das Gleiche über heute. Aber alles kommt irgendwie wieder, und das ist ja auch gut.

Sie haben in Italien, Israel und den USA gearbeitet. Worin unterscheiden sich die verschiedenen Stile?
In Berlin und Israel sind die Leute easygoing - sie kümmern sich nicht allzu sehr um ihr Aussehen. Es ist eher eine Frage des Stils. In Italien sind die Frauen sehr elegant, tragen immer Make-up und hohe Schuhe. In den USA hat man beides. Ich persönlich mag den Berlin-Style.

Mit der Make-up Artist sprach Katrin Richter.

www.einatdan.com

Sehen!

Fluxus in Köln

Das Museum Ludwig widmet Ursula Burghardt und Ben Patterson eine Doppelausstellung

von Katharina Cichosch  24.11.2024

Amos Oz

Der Fehlbare

Biograf Robert Alter würdigt den Literaten und politischen Aktivisten

von Till Schmidt  24.11.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Schweißausbrüche, Panikattacken und eine Verjüngungskur auf dem Podium

von Margalit Edelstein  24.11.2024

Kulturkolumne »Shkoyach!«

Wenn Fiktion glücklich macht

Shira Haas und Yousef Sweid sind in »Night Therapy« weitaus mehr als ein Revival der Netflix-Erfolgsserie »Unorthodox«

von Laura Cazés  24.11.2024

Aufgegabelt

Boker tow: Frühstück

Rezepte und Leckeres

 24.11.2024

Auszeichnung

Historiker Michael Wolffsohn erhält Jugendliteraturpreis

Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur würdigt Engagement in der Geschichtsvermittlung

 23.11.2024

Berlin

Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg

Die umstrittene Künstlerin nennt Israels Vorgehen »Völkermord« – »propalästinensische« Aktivisten schreien Museumsdirektor nieder

 23.11.2024 Aktualisiert

Bochum

Gil Ofarim kündigt Konzert an

Gerade erst zeigte er sich geläutert - nun kündigt er neue Pläne an

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024