Technik

Iron Dome gegen Mücken

Mit Hightech und Tücke gegen die Mücke Foto: PR

Wer kennt diese Situation nicht? Es ist ein lauer Sommerabend, man ist ins Bett gegangen, und langsam fallen die Augen zu. Doch plötzlich ertönt ein Summen an den Ohren, und schon ist es vorbei mit dem erholsamen Schlaf: Es herrscht Mückenalarm. Also heißt es, aufstehen und auf Insektenjagd gehen. Doch wer schon einmal versucht hat, eines dieser Viecher vor einer gemusterten Tapete aufzuspüren, gibt schnell klein bei und verkriecht sich lieber wieder unter der Bettdecke.

Bei diesem Problem will »Bzigo« nun Abhilfe schaffen. Das israelische Start-up hat ein Gerät entwickelt, das Mücken bereits in dem Moment erkennt, wenn sie in einen Raum fliegen. Über das Smartphone informiert es dann die Bewohner, dass ungebetene Gäste im Anmarsch sind. Aber nicht nur das. Sensoren mit einer Reichweite von bis zu acht Metern erfassen die blutsaugenden Eindringlinge sofort, woraufhin ein integrierter Laserpointer aktiviert wird, der automatisch direkt auf die Mücke zielt, sobald diese irgendwo landet. Nur den tödlichen Schlag muss man ihnen noch selbst verabreichen.

SENSOREN »Wenn man weiß, wo genau sich eine Mücke gerade aufhält, ist es viel einfacher, sie zu töten«, skizziert Bzigo-Geschäftsführer Nadav Benedek die Idee dahinter. Gern erzählt er dabei von seiner Kindheit, als sein Vater vor dem Schlafengehen sein Zimmer immer nach Mücken absuchte, um sicherzustellen, dass der Junge eine ruhige Nacht hat. »Damals gab es noch keine Technik wie Computer oder Künstliche Intelligenz«, so Benedek. »Unser Gerät leistet also das, was mein Vater jeden Abend machte.«

Wie ein Rauchmelder vor Feuer warnt, aber das Feuer nicht löscht, so schlägt auch das Gerät Alarm, wenn Mücken einfallen, kann sie aber nicht töten – zumindest noch nicht. »Die nächste Generation unseres Produkts wird in der Lage sein, auch das zu leisten. Wir arbeiten bereits an der entsprechenden Technik.« Im »Forbes«-Magazin sprach Benedek über Mikrodrohnen, die eines Tages die Insekten killen könnten.

LASERPOINTER Die derzeit effektivste Methode, den Viechern den endgültigen Garaus zu bereiten, wenn man dank des Geräts von Bzigo weiß, wo sie sich aufhalten, ist eine elektrische Fliegenklappe, die bereits überall für ein paar Euro zu haben ist. Die Geräte von Bzigo dagegen haben noch ihren Preis, vor allem, wenn man bedenkt, dass gleich einige davon benötigt werden, wenn mehr als nur ein Zimmer geschützt werden soll – und zwar knapp 200 Euro pro Stück.

Seit 2016 feilt das Start-up, das in einer ersten Finanzierungsrunde mehrere Millionen Dollar Wagniskapital mobilisieren konnte, an dem Konzept, mithilfe von Laserpointern Mücken an den Kragen zu gehen. Nun hofft man, die Geräte bald im großen Stil produzieren zu können, was gewiss auch ihre Anschaffung günstiger macht. »Es besteht ein großes Interesse an der Technik«, betont Benedek. Auch an Einsätze im Außenbereich, wie beispielsweise auf Terrassen oder Balkons, oder in Gewächshäusern in der Landwirtschaft ist gedacht – entsprechend groß sind die Ambitionen von Bzigo: »Wir wollen der Iron Dome für Mücken werden.«

Antisemitismus

Gert Rosenthal: »Würde nicht mit Kippa durch Neukölln laufen«

Die Bedrohung durch Antisemitismus belastet viele Jüdinnen und Juden. Auch Gert Rosenthal sieht die Situation kritisch - und erläutert, welche Rolle sein Vater, der Entertainer Hans Rosenthal, heute spielen würde

 01.04.2025

Berlin

Hans Rosenthal entdeckte Show-Ideen in Fabriken

Zum 100. Geburtstag des jüdischen Entertainers erzählen seine Kinder über die Pläne, die er vor seinem Tod noch hatte. Ein »Dalli Dalli«-Nachfolger lag schon in der Schublade

von Christof Bock  01.04.2025

Künstliches Comeback

Deutschlandfunk lässt Hans Rosenthal wiederaufleben

Der Moderator ist bereits 1987 verstorben, doch nun soll seine Stimme wieder im Radio erklingen – dank KI

 01.04.2025

Interview

Günther Jauch: »Hans Rosenthal war ein Idol meiner Kindheit«

Der TV-Moderator über den legendären jüdischen Showmaster und seinen eigenen Auftritt bei »Dalli Dalli« vor 42 Jahren

von Michael Thaidigsmann  01.04.2025

Jubiläum

Immer auf dem Sprung

Der Mann flitzte förmlich zu schmissigen Big-Band-Klängen auf die Bühne. »Tempo ist unsere Devise«, so Hans Rosenthal bei der Premiere von »Dalli Dalli«. Das TV-Ratespiel bleibt nicht sein einziges Vermächtnis

von Joachim Heinz  01.04.2025

TV-Legende

Rosenthal-Spielfilm: Vom versteckten Juden zum Publikumsliebling

»Zwei Leben in Deutschland«, so der Titel seiner Autobiografie, hat Hans Rosenthal gelebt: Als von den Nazis verfolgter Jude und später als erfolgreicher Showmaster. Ein Spielfilm spürt diesem Zwiespalt nun gekonnt nach

von Katharina Zeckau  01.04.2025

Geschichte

»Der ist auch a Jid«

Vor 54 Jahren lief Hans Rosenthals »Dalli Dalli« zum ersten Mal im Fernsehen. Unser Autor erinnert sich daran, wie wichtig die Sendung für die junge Bundesrepublik und deutsche Juden war

von Lorenz S. Beckhardt  01.04.2025 Aktualisiert

Hans Rosenthal

»Zunächst wurde er von den Deutschen verfolgt - dann bejubelt«

Er überlebte den Holocaust als versteckter Jude, als Quizmaster liebte ihn Deutschland: Hans Rosenthal. Seine Kinder sprechen über sein Vermächtnis und die Erinnerung an ihren Vater

von Katharina Zeckau  01.04.2025

TV-Spielfilm

ARD dreht prominent besetztes Dokudrama zu Nürnberger Prozessen

Nazi-Kriegsverbrecher und Holocaust-Überlebende in einem weltbewegenden Prozess: Zum 80. Jahrestag dreht die ARD ein Drama über die Nürnberger Prozesse - aus der Sicht zweier junger Überlebender

 01.04.2025