Das Internationale Zentrum über NS-Verfolgung Arolsen Archives hat im Internet Hunderttausende Dokumente über NS-Verfolgte veröffentlicht. »Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die alliierten Besatzungsmächte eine Mammutaufgabe vor sich: Sie wollten die Verbrechen der Nationalsozialisten dokumentieren und Vermisste suchen«, teilte die Einrichtung im nordhessischen Bad Arolsen am Dienstag mit.
So seien allein in der amerikanischen Besatzungszone 850.000 Dokumente mit Informationen zu zehn Millionen Namen entstanden. Diesen Bestand hätten die Arolsen Archives nun frei zugänglich gemacht.
Damit die Informationen schnell abrufbar sind, habe man sich Unterstützung von einer Online-Plattform für Ahnenforschung geholt. Das Unternehmen helfe bei der Bearbeitung, stelle Daten zur Verfügung und veröffentliche die Dokumente auch im eigenen Online-Archiv. Die Listen ließen sich deshalb nun ganz einfach durchsuchen.
»Die von Ancestry erhobenen Daten bereichern unser Online-Archiv mit vielen wertvollen Informationen, zum Beispiel über die Aufenthaltsorte von ausländischen Zwangsarbeitern«, sagte Giora Zwilling, Referatsleiter bei den Arolsen Archives.
Die Arolsen Archives haben das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Dahinter steht der frühere NS-Opfer-Suchdienst ITS. Seine Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum Unesco-Weltdokumentenerbe. dpa