Wer schwelgerische Sounds, große Gefühle und viel Pathos mag, dem dürfte das Album Escape to Paradise – The Hollywood Album gut gefallen. Daniel Hope, erfolgreicher Geigenvirtuose, Buchautor und Filmemacher, widmet seine neue CD dem legendären »Hollywood-Sound« der 40er-Jahre. Mit seinem intensiven Spiel auf einer Guarneri-Geige aus dem Jahr 1742 gelingt es ihm, die Essenz dieser traumumwehten Musik einzufangen.
oscars Vor 15 Jahren hatte Hope mit den Alben Forbidden Music und Terezin Theresienstadt sowie der Dokumentation Refuge in Music: Theresienstadt an jüdische Komponisten in dem Lager erin-nert, die in ihrer Musik Zuflucht suchten: Pavel Haas, Erwin Schulhoff, und Viktor Ullmann. Damals kam ihm die Idee, auch die Werke von jüdischen Komponisten zu bündeln, die vor den Nazis aus Europa ins kalifornische Exil geflohen waren und dort mit dem Komponieren von Filmmusik ihr Geld verdienten: Erich Wolfgang Korngold, Mario Castelnuovo Tedesco, Eric Zeisl und Miklos Rószka prägten den »Hollywood-Sound« und wurden mit Oscars ausgezeichnet.
Im Zentrum der CD steht Korngolds Violinkonzert, das er nach seinen ersten Erfolgen in Hollywood für den Stargeiger Jascha Heifetz schrieb. Hope schwelgt regelrecht in den Motiven, die Korngold aus seinen Filmmusiken aufgriff, und kommt mit den technischen Schwierigkeiten wie hohen Flageoletts und ungemütlichen Doppelgriffen bestens zurecht.
Klassiker wie »As time goes by« und unbekanntere Stücke wie »Sea Murmurs« oder »Tränen in der Geige« gibt es zu entdecken. Hope präsentiert auch Komponisten von heute, die in der Tradition des »Hollywood-Sounds« stehen, wie Thomas Newman und John Williams (Schindlers Liste).
Sein Freund Sting steuert einen eigenen Song, »The Secret Marriage« bei, der auf einer Melodie von Hanns Eisler basiert; Max Raabe singt Kurt Weill.
Daniel Hope »Escape to Paradise – The Hollywood Album«. Deutsche Grammophon/Universal Music 2014. 1 CD 17,99 €