Der deutsch-israelische Historiker Dan Diner erhält den Ludwig-Börne-Preis 2025. Die Wahl habe der diesjährige alleinige Preisrichter Daniel Cohn-Bendit getroffen, teilte die Ludwig-Börne-Stiftung in Frankfurt am Main am Mittwoch mit. Der nach dem Publizisten Ludwig Börne (1786-1837) benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis für herausragende Essays, Kritik und Reportagen wird am 25. Mai in der Frankfurter Paulskirche überreicht.
»In einer Zeit der großen Verwirrung ist Dan Diner ein mutiger Aufklärer, der uns hilft, unsere Epoche immer neu zu reflektieren und zu verstehen«, begründete Cohn-Bendit die Wahl des emeritierten Professors der Hebräischen Universität Jerusalem und der Universität Leipzig. Diner sei ganz im Sinne Börnes ein »Zeitschriftsteller«, der als öffentlicher Intellektueller in aktuelle Debatten über den Zivilisationsbruch des Holocaust, die komplexe Konstellation »Israels in Palästina« und die Zukunft des Westens eingreife.
Der Preis wurde erstmals 1993 vergeben. Er erinnert an den Frankfurter Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne, der wegen seiner scharfzüngigen Prosa als Miterfinder des Feuilletons gilt.
Preisträger waren unter anderen der Literat Hans Magnus Enzensberger, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck, Autorin Eva Menasse, Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne). Im vergangenen Jahr erhielt der Schriftsteller Daniel Kehlmann den Preis. epd