Kino

Helen Mirren spielt Golda

Ein berühmtes Bild des Fotografen David Rubinger von Golda Meir Foto: imago/CTK Photo

Erst kürzlich war Helen Mirren auf arte in der Rolle der Schoa-Überlenden Maria Altmann zu sehen, die in Die Frau in Gold den Kampf mit dem österreichischen Staat um die Rückgabe mehrerer Klimt-Gemälde aufnimmt.

JOM-KIPPUR-KRIEG Jetzt soll die Britin Mirren auf der Leinwand eine andere starke jüdische Frau verkörpern: Golda Meir, Israels bislang einzige Ministerpräsidentin. Wie die Fachzeitschrift »Hollywood Reporter« am Dienstag berichtet hat, wird der israelische Regisseur Guy Nattiv in Kürze einen biografischen Film über Meir zu drehen, der während des Jom-Kippur-Kriegs im Herbst 1973 spielt und sich mit den internen Querelen in Meirs ausschließlich männlichen Kabinett befassen soll.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Als Produzent und Drehbuchautor ist Nicholas Martin vorgesehen. Er hatte bereits das Skript für den Film Florence Foster Jenkins verfasst, der das Leben einer skurrilen Opernsängerin nachzeichnet. Guy Nattivs Skin wurde 2018 mit dem Oscar für den besten Kurzfilm ausgezeichnet.

Der »Hollywood Reporter« berichtete weiter, dass das Unternehmen Embankment den internationalen Vertrieb von »Golda« übernehmen werde. Die Produktion soll im Oktober beginnen.

Golda Meir (1898-1978) wurde im März 1969 zur Regierungschefin ernannt, zuvor war sie mehrere Jahre lang Außenministerin. Wegen des anfangs ägyptisch-syrischen Überraschungsangriffs auf den jüdischen Staat, vor dem sie Jordaniens König Hussein kurz zuvor noch persönlich gewarnt hatte, geriet sie im Herbst 1973 innenpolitisch unter heftigen Beschuss. Meir maß der Warnung Husseins offenbar keine größere Bedeutung bei.

RÜCKTRITT Trotz Verlusten bei der Parlamentswahl am 31. Dezember 1973 konnte Meir im März 1974 erneut eine Regierung bilden. Einen Monat später kündigte sie aber ihren Rücktritt an und wurde kurz darauf von Jitzchak Rabin abgelöst. Meir starb 1978 mit 80 Jahren an Lymphdrüsenkrebs.

»Als jemand, der in der Zeit des Jom-Kippur-Krieges geboren wurde, fühle ich mich geehrt, diese faszinierende Geschichte über die erste und einzige Frau zu erzählen, die Israel bislang geführt hat«, sagte Guy Nattiv dem »Hollywood Reporter«. Er freue sich bereits auf die Zusammenarbeit mit Helen Mirren.

Die 75-Jährige hat bereits häufig starke Frauen auf der Leinwand verkörpert, darunter auch die Rolle der britischen Königin Elizabeth II. in Die Queen, für die Mirren 2007 den Oscar als beste Hauptdarstellerin bekam. mth

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  21.04.2025

Sehen!

»Die Passagierin«

Am Deutschen Nationaltheater in Weimar ist eine der intelligentesten Nachinszenierungen von Mieczyslaw Weinbergs Oper zu sehen

von Joachim Lange  21.04.2025

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025