Zeichen

Google sucht den Davidstern

Mitten in Teheran: Davidstern auf dem Iran Air Hauptgebäude Foto: googlemaps

Die Vogelperspektive lässt keinen Zweifel zu: In der Mitte des propellerförmigen Gebäudes ist ein Davidstern zu sehen. Auf den ersten Blick ist das zunächst einmal nichts Besonderes, würde sich das sechszackige Symbol nicht auf der Zentrale der nationalen Fluggesellschaft Iran Air in Teheran befinden. Das Gebäude, das in den Jahren vor der Revolution 1979 von Israelis errichtet wurde, ist seit dieser Entdeckung so etwas wie eine architektonische und politische Berühmtheit.

Aufmerksame Nutzer von Google Earth hatten den Davidstern Ende vergangener Woche identifiziert. Und er scheint nicht der Einzige zu sein. Schon im August war das jüdische Symbol auf einem Teheraner Platz gesichtet worden. Die iranische Regierung ist darüber wenig erfreut und rief dazu auf, den Davidstern, das Zeichen des erklärten Feindes, zu entfernen. Wohl auch, weil er an die einst guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten erinnert. Zwischen Tel Aviv und Teheran gab es neben einer regelmäßigen Flugverbindung auch eine Zusammenarbeit auf technischem Gebiet. Außerdem florierte unter Schah Mohammed Reza Pahlewi der Waffenhandel zwischen Israel und dem Iran.

Wie viele Davidsterne sich noch im Gottesstaat verstecken, weiß niemand, aber die Nutzer von Google Earth werden es sicherlich noch herausfinden.

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Nahost-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Kino

Road-Movie der besonderen Art

»A Real Pain« handelt von zwei Amerikanern, die auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter durch Polen reisen und historische Stätten jüdischen Lebens besuchen

von Irene Genhart  10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025

Österreich

Schauspiel-Legende Otto Schenk ist tot

Der Darsteller, Intendant, Autor und Regisseur mit jüdischem Familienhintergrund galt als spitzbübischer Spaßmacher und zugleich tiefgründig Denkender. Er war ein gefragter Künstler - auch in Deutschland und in den USA

von Matthias Röder  10.01.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  10.01.2025 Aktualisiert

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 9. bis zum 18. Januar

 09.01.2025

Film

Wie naiv war ich?

Die Schauspielerin Adriana Altaras ist für eine Rolle nach Jordanien geflogen. Sie spielte eine Jüdin, die zusammen mit einem Palästinenser in Ramallah lebt. Bericht von einem verstörenden Dreh

von Adriana Altaras  09.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  09.01.2025