Gänsehaut war beim Abschlusskonzert des zweiten Louis-Lewandowski-Festivals garantiert. Egal, welche Musik man sonst so hört: ob Metal oder Elektro, ob Schlager oder Free Jazz: Die 17 Sängerinnen und Sänger des Lewandowski Chorales aus Johannesburg sorgen bei der musikalischen Begrüßung in der vollen Synagoge Rykestraße für odentlich Gänsehaut. Mit dem Hineh Mah Tov des Komponisten Salomon Sulzer eröffnen sie den Abend, nach dem viele der Gäste im Gotteshaus vielleicht neue Fans synagogaler Musik sein werden.
Warum das Konzert ausgerechnet mit einem Lied von Sulzer beginnt, bei einem Festival, das doch eigentlich den Namen von Louis Lewandowski trägt, ist einfach erklärt: Sulzer und auch Samuel Naumbourg, von dem im Verlauf des Abends ebenfalls Stücke aufgeführt werden, waren zwei wichtige Wegbegleiter Lewandowskis, betont Nils Busch-Petersen in seiner Eröffnungsrede.
Einfluss Deren Einfluss auf die synagogale Musik zu präsentieren, ist das Ziel des diesjährigen Festivals gewesen. Stand im vergangenen Jahr noch die Person Lewandowski selbst im Mittelpunkt, zeigten sieben Chöre aus Ländern wie Südafrika, Polen oder Israel, wie eindrucksvoll Musik klingt, die vor fast 200 Jahren komponiert wurde.
Einer der Höhepunkte war der Auftritt des noch jungen Chores »The Lewandowski Chorale« aus Johannesburg. Das gemischte Ensemble hatte sich Anfang 2012 gegründet und sang Lewandowskis Ya’ale und Sulzers Torah Service.
Aber auch die anschließenden Auftritte des Yakar-Chors aus Jerusalem oder des L’ensemble Chorale Copernic aus Paris erfüllten die hell erleuchtete Synagoge mit einem unvergesslichen Klang, der in einem gemeinsamen Auftritt aller sieben Chöre gipfelte. Wer da noch unberührt auf der Bank saß, der – pardon – hat wohl wirklich kein musikalisches Gespür. kat
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