Der israelische Schriftsteller Amos Oz ist skeptisch gegenüber einem strikten Pazifismus. »Wäre die Welt voller Pazifisten, Hitler wäre der Meister des Universums gewesen«, sagte er der »Hannoverschen Allgemeinen Zeitung« anlässlich der bevorstehenden Leipziger Buchmesse. Eine Verwandte, die im Konzentrationslager Theresienstadt gewesen sei, erinnere ihn stets daran, dass sie dort nicht von Friedensdemonstranten, sondern von sowjetischen Soldaten gerettet worden sei.
Oz, Mitbegründer der israelischen Bewegung »Peace Now« (»Frieden jetzt«), hält den Einsatz von Waffen in gewissen Situationen für richtig: »Ich glaube, dass Gewalt manchmal unerlässlich für die Selbstverteidigung ist.«
nahostkonflikt Der Schriftsteller hofft weiter auf ein Ende des Nahostkonflikts. Europa habe rund 2000 Jahre gebraucht, um Kriege und Massaker zu überwinden, sagte Oz. »Im Nahen Osten dauert der Prozess zu lange. Aber wir, Juden und Araber, werden schneller sein als die Europäer.«
Wie lange der Konflikt noch dauern werde, könne er allerdings nicht vorhersagen: »Es ist schwer, ein Prophet zu sein im Land der Propheten. Es gibt zu viel Wettbewerber.« Die Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März befasst sich in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt Israel. epd