Der Berliner Friedrichstadt-Palast ehrt seinen Gründungsvater Max Reinhardt (1873-1943) zum 150. Geburtstag mit einer großen Fahne mit Davidstern vor dem Haus. Vom Geburtstag des großen Theatermachers am Samstag bis nach der Premierenwoche der neuen »Falling in Love Grand Show« hisse der Palast vor dem Haus die Flagge mit der Aufschrift »Jüdische Wurzeln seit 1919«, teilte die Intendanz am Freitag in Berlin mit.
»Masel tov zum 150. Geburtstag, sehr geehrter Herr Professor!«, erklärte Intendant Berndt Schmidt in einer Grußbotschaft: »In unseren Gedanken leben Sie fort.« Der Palast bekenne sich mit Stolz und vor allem Verantwortung zu seinen jüdischen Wurzeln: »Wir vergessen nicht, zu welchen Verbrechen Rechtsextreme in Worten und in Taten fähig sind. Wir stehen ein für Demokratie, Freiheit und Vielfalt.«
Der Theater- und Filmregisseur Max Reinhardt wurde 9. September 1873 im niederösterreichischen Baden in eine jüdische Kleinhändlerfamilie geboren. Er begründete die Salzburger Festspiele, besaß mehrere Bühnen, darunter das Deutsche Theater, und eröffnete 1919 das Große Schauspielhaus, aus dem 1947 der Friedrichstadt-Palast hervorging.
Das Andenken an Reinhardt werde am Palast in großen Ehren gehalten, betonte die Intendanz. Seit 2015 stehe vor dem Haus an prominenter Stelle ein Denkzeichen, das an die drei Begründer des berühmten Berliner Revuetheaters erinnere. Neben Reinhardt waren das der Architekt Hans Poelzig und der Revuemacher Erik Charell. Alle drei wurden ab 1933 von den Nazis verfolgt. Reinhardt emigrierte 1937 in die USA und starb 1943 in New York. epd