EILMELDUNG! Israel und Hamas einigen sich offenbar auf Geisel-Abkommen und Feuerpause

Sehen!

Frau Schindlers Liste

Eine Arte-Dokumentation schildert das Leben der Judenretterin Emilie Schindler

von Katrin Richter  16.05.2024 10:24 Uhr

Emilie Schindler (1907–2001) und ihr Betreuer Leandro Coseforti Foto: Arte / BR / Leandro Coseforti

Eine Arte-Dokumentation schildert das Leben der Judenretterin Emilie Schindler

von Katrin Richter  16.05.2024 10:24 Uhr

März 1945 im tschechischen Brněnec. 1200 Jüdinnen und Juden leben gefangen in der Fabrik von Oskar Schindler. Auch Henry Kinsley und seine Frau. Sie droht wegen des permanenten Hungers in den kommenden zwölf Stunden zu sterben. Milch könnte helfen. Milch? Im März 1945? Für eine Jüdin? Emilie Schindler belädt heimlich einen Pferdewagen mit Whisky, Zigaretten und Cognac und fährt gemeinsam mit ihrer Nichte Gertrud zum Schwarzmarkt. Den beiden Frauen gelingt es, die so dringend benötigte Milch und Medikamente aufzutreiben.

Es ist die Rettung für Kinsleys Frau. Es ist der Alltag von Emilie Schindler. »Ich hatte genug davon, abgemagerte Körper, hungernde Kinder und verzweifelte Mütter mit anzusehen«, wird Emilie Schindler in der Doku über die Frau zitiert, ohne die Oskar Schindler sicherlich kein Held geworden wäre. Die sich um die 1200 Menschen kümmerte und den Alltag in Brněnec größtenteils allein bestritt, sich zu einer benachbarten Müllerin begab und irgendwann den Mut hatte zu fragen: »Haben Sie Getreide für meine Juden?« Sie erhält, worum sie gebeten hat.

Die 53-minütige Arte-Dokumentation Emilie Schindler – Die vergessene Heldin von Annette Baumeister zeigt eine Frau, die aus Liebe einen Lebemann heiratete, sich betrügen ließ und von ihm bitterlich enttäuscht wurde. In Argentinien, wohin beide nach dem Krieg ausgewandert waren, glaubte Emilie an einen Neuanfang. Es war das Ende des Paares. Während Oskar Schindler für seine Menschlichkeit verdiente Anerkennung bekam, verkümmerte seine Frau.

Der Journalist Raúl Kollmann erfährt Mitte der 90er-Jahre, dass Emilie Schindler auf dem Land lebt. Er besucht sie und holt ihre Geschichte in die Gegenwart, trifft Schindlers Betreuer, Leandro Coseforti, dessen Anstellung bei Emilie Schindler auch sein Leben rettet und der den wohl schönsten Satz der Doku sagte: »Sie rettete 1200 Juden und einen Argentinier.«

Am 20. Mai um 23 Uhr auf Arte

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

London

Autor Neil Gaiman weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

Im »New York Magazine« werfen mehrere Frauen dem britischen Fantasy- und Science-Fiction-Autor entsprechende Taten vor. Nun äußert sich der 64-Jährige

 15.01.2025

Literatur

Die Heimatsuchende

Vor 50 Jahren starb Mascha Kaléko. Ihre Dichtung bleibt erschreckend aktuell

von Nicole Dreyfus  15.01.2025

TV-Tipp

Furchtlose Kunstliebhaber in der NS-Zeit

Während des Nationalsozialismus sollten »entartete« Kunstwerke beseitigt werden, aber einige Mutige setzten zur Rettung der Werke ihr Leben aufs Spiel. Eine 3sat-Dokumentation zeichnet einige Fälle nach

von Wolfgang Wittenburg  15.01.2025

Konzerte

Yasmin Levy in München und Zürich

Die israelisch-türkische Künstlerin aus einer sephardischen Familie singt auf Ladino, bzw. Judäo-Spanisch, einer fast vergessenen Sprache

von Imanuel Marcus  15.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025