Der deutsch-britische Maler Frank Auerbach ist tot. Der Künstler sei im Alter von 93 Jahren am Montag in London gestorben, teilte die Galerie Frankie Rossi Art Projects mit.
»Wir haben einen lieben Freund und bemerkenswerten Künstler verloren, aber es tröstet uns, dass seine Stimme noch mehrere Generationen lang nachhallen wird«, sagte Direktor Geoffrey Parton. Auerbachs Karriere erstreckte sich über sieben Jahrzehnte, seine Werke wurden weltweit in bekannten Galerien ausgestellt.
Geboren 1931 in Berlin, flüchtete Auerbach 1939 in einem sogenannten Kindertransport vor der Nazi-Herrschaft nach London. Dort studierte er unter anderem am Royal College of Art. Seine Eltern wurden während der Schoa ermordet. Auerbach war ein Verwandter des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki.
Gewinner des Goldenen Löwen
Er habe seit 1954 im selben Studio in Nordlondon gelebt und gearbeitet, teilte Frankie Rossi Art Projects weiter mit. Seine erste Retrospektive fand 1978 in der Hayward Gallery statt, 1986 wurde Auerbach bei der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Noch in diesem Jahr fand eine Ausstellung mit dem Titel »The Charcoal Heads« in der Londoner Courtauld Gallery statt.
Auerbach war bekannt für seine Porträts und Straßenszenen aus Camden im Norden Londons, wo er lebte. Die Zeitung »Telegraph« nannte ihn »einen Künstler von bemerkenswerter Intensität, dessen Verwendung dicker Farbe seinen Werken die Qualität einer Skulptur verlieh«.
Auerbach galt neben Francis Bacon, Henry Moore und Lucian Freud als einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit, wie die BBC schrieb. Er hinterlässt einen Sohn. dpa/ja