Am kommenden Dienstag beginnt zum sechsten Mal das israelische Filmfestival »Seret« in Deutschland. Die Spielfilme, Kurzfilme und Dokumentarfilme sind bis zum 1. September in drei deutschen Städten zu sehen: Berlin, Hamburg und Köln. Die Filme stehen aber auch in diesem Jahr für Online-Zuschauer zur Verfügung. Das Festival eröffnet im Kino »Babylon« in Berlin mit Sublet von Eytan Fox.
Der israelische Regisseur ist für Fans des israelischen Kinos ein alter Bekannter: Seine Filme The Bubble, Yossi & Jagger und Walk on Water liefen auf der Berlinale. Auch Sublet erzählt eine Beziehungsgeschichte zwischen zwei schwulen Männern: Der amerikanisch-jüdische Schriftsteller Michael Green (John Benjamin Hickey), weil über 50, etabliert, fest liiert und Autor einer gut rezipierten Chronik über die ersten Jahre von Aids in New York, war zuletzt bei seiner Barmizwa in Israel.
Ersatzunterkunft Nun kommt er für fünf Tage nach Tel Aviv, um für die »New York Times« eine Reisechronik zu verfassen. Um in die Stadt einzutauchen, hat er sich als Untermieter eine Wohnung in einem Szeneviertel besorgt. Doch sein Vermieter Tomer (Niv Nissim), ein israelischer Filmstudent Anfang 20, ist so verpeilt, dass er Michaels Ankunftsdatum vergessen und versäumt hat, für sich eine Ersatzunterkunft zu suchen.
So landet Tomer bald wieder auf dem Sofa seiner eigenen Wohnung. Während der junge Israeli eine feste Beziehung ablehnt und Männer im Internet sucht, wird sich der angegraute Amerikaner der Defizite seiner eigenen Partnerschaft bewusst. Schließlich kommen die beiden sich näher und finden jeder auf seine Weise die Kraft für einen Neuanfang.
kooperation Einige Filme werden in Kooperation mit dem Jewish Film Festival Berlin & Brandenburg (JFBB) gezeigt. Dazu gehört auch die gemeinsame Veranstaltung Hinter den Kulissen – Film und Orthodoxie am 22. August im Jüdischen Museum Berlin – mit dem Film Entangled von Dina Perlstein und einem Werkstattgespräch mit Regisseur Yehonatan Indursky, Schöpfer von Shtisel.
»Seret« kooperiert zudem mit dem Verein »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Zu den Highlights gehört auch der mehrfach ausgezeichnete Spielfilm Asia (Regie: Ruthy Pribar) mit Shira Haas und Alena Yiv über eine Mutter-Tochter-Beziehung.