Sachsen-Anhalt beteiligt sich am bundesweiten Festjahr zu jüdischem Leben in Deutschland. Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land und dem Verein »321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« wurde am Dienstag in Magdeburg unterzeichnet, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Mit dem Festjahr soll den Bürgern jüdisches Leben nahe gebracht sowie das Miteinander der Kulturen und Religionen in Sachsen-Anhalt gefördert werden. Zugleich soll ein Beitrag gegen den erstarkenden Antisemitismus geleistet und Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden überwunden werden. Geplant ist eine Vielzahl von Projekten und Veranstaltungen mit unterschiedlichen Akteuren. Eine Auftaktveranstaltung soll es im Frühjahr 2021 geben.
Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) sagte: »Gerade das Gebiet Sachsen-Anhalts steht für ein reiches jüdisches Leben. Davon zeugen Namen wie Moses Mendelssohn oder Kurt Weill.«
HALLE Der Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus, Wolfgang Schneiß, betonte, ein wichtiger Aspekt sei der Kampf gegen Antisemitismus. Wie notwendig dies sei, habe der schreckliche Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 gezeigt. Er wünsche sich ein reiches jüdisches Leben im Land. Das Festjahr werde dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Im Jahr 321 erließ den Angaben zufolge nach einer entsprechenden Anfrage aus Köln der römische Kaiser Konstantin ein Edikt, das auch Juden die Übernahme von Ämtern der Stadtverwaltung gestattete. Dieser früheste erhaltene Nachweis zur Existenz von Juden nördlich der Alpen ist Anlass für das Festjahr. epd