Sehen!

»Fauda«

Rasant, brutal, glaubwürdig: »Fauda« (Archivfoto)

In Israel hat das Warten bereits ein Ende. Dort startete die dritte Staffel von Fauda Ende Dezember – und sorgt seitdem für Rekorde. Innerhalb von nur 48 Stunden hatten sich mehr als eine Million Israelis die erste Episode angeschaut.

Auch in den neuen Folgen dreht sich wieder alles um die Einsätze israelischer Undercover-Agenten gegen palästinensische Terroristen. Das Erfolgsrezept dabei: Die Angehörigen der geheimen Sonderheit der sogenannten Mista’aravim – der Name leitet sich vom arabischen Begriff Musta’arabi, zu Deutsch: »die, die unter Arabern leben«, ab und bezieht sich auf Juden, die einst in Syrien, dem Irak oder Ägypten beheimatet waren – sind keine strahlenden Helden oder stumpfen Rambos.

widersprüche Und die Welt, in der sie unterwegs sind, ist kompliziert und voller Widersprüche – wie auch die Serienhelden selbst. Sie werden dabei im wahrsten Sinne des Wortes körperlich und psychisch immer wieder an ihre Grenzen gebracht, was vor allem bei Lior Raz, der nicht nur einer der beiden Schöpfer von Fauda ist, sondern in der Figur des Agenten Doron Kavillio zugleich die Hauptrolle besetzt, stets sehr eindrucksvoll zu sehen ist.

Netflix, wo die ersten beiden Staffeln von Fauda laufen, hat noch kein konkretes Datum genannt, wann man auch hierzulande die Serie zu sehen bekommt.

»Bist du bereit, den überfülltesten, gefährlichsten und explosivsten Ort des Nahen Ostens zu betreten?«, fragte eine Stimme im Teaser für die dritte Staffel. Und damit war direkt auch klar: Die neuen Episoden drehen sich um ein Kernstück der Hamas-Infrastruktur, und zwar die berüchtigten Terrortunnel, über die der Waffenschmuggel läuft. Auch die Protagonisten müssen sich dort hineinwagen. »Willkommen in Gaza« war deshalb überall in Israel auf Plakatwänden zu lesen, mit denen die neue Staffel beworben wurde.

macher »Sie beschäftigt sich mit einer der größten Ängste der Israelis«, erklärt Avi Issacharoff. »Vielleicht hat das mit Gilad Shalit zu tun, der dort jahrelang als Geisel gefangen gehalten wurde. Vielleicht auch damit, dass viele nichts über Gaza wissen«, so der Journalist, Sicherheitsexperte und zweite Macher der Serie. »Wir sind jedoch sicher, dass wir etwas sehr Empfindliches in ihren Herzen damit ansprechen.«

Netflix, wo die ersten beiden Staffeln von Fauda laufen, hat noch kein konkretes Datum genannt, wann man auch hierzulande die israelische Erfolgsserie zu sehen bekommt. Die Rede ist von »irgendwann im Frühjahr«.

Zahl der Woche

74 Prozent

Fun Facts und Wissenswertes

 29.01.2025

Ehrung

Historiker Dan Diner erhält Ludwig-Börne-Preis

Diner sei ganz im Sinne Börnes ein »Zeitschriftsteller«, so Daniel Cohn-Bendit

 29.01.2025

New York

Warum Amy Schumer ihr Kind nicht mehr zum Narren halten kann

Die amerikanische Komikerin hat einen fünfjährigen Sohn, der inzwischen lesen kann. Aber das findet die 43-jährige Mutter gar nicht so gut

 29.01.2025

Kino

Monumental verstörend

In seinem Epos »Der Brutalist« zerlegt Regisseur Brady Corbet den amerikanischen Traum

von Jens Balkenborg  29.01.2025

TV-Tipp

Paul Newman im Arte-Themenabend

Spielerdrama »Die Farbe des Geldes« und Doku über den US-Filmstar

 28.01.2025

Kassel

documenta ernennt Wissenschaftlichen Beirat

Die Einrichtung ist eine Konsequenz aus dem Antisemitismusskandal rund um die »documenta fifteen«

 28.01.2025

Hollywood

Der Unbeugsame: Zum 100. Geburtstag von Paul Newman

Rebellische Außenseiterrollen, strahlend blaue Augen, soziales Engagement, jüdischer Familienhintergrund: Der Darsteller war ein Idol seiner Zeit und hat in mehr als 80 Filmen mitgespielt

von Rudolf Worschech  28.01.2025

Tel Aviv

Quentin Tarantino will erstmal »Abba« sein, statt zu arbeiten

Der Meister-Regisseur hat noch einen letzten Film offen. Auf den müssen Fans aber noch eine Weile warten

 28.01.2025

Hollywood

Steven Spielberg wollte wegen »E.T.« Vater werden

Bei den Dreharbeiten von fühlte sich Steven Spielberg wie ein Elternteil der jungen Schauspieler am Set. Ergebnis: Ein Filmklassiker und eine Vorstellung für sein künftiges Privatleben

 27.01.2025