Gene Simmons, Musiker und Legende der Rockband »KISS«, mahnt, die Schrecken der NS-Konzentrationslager nicht zu vergessen. »Es kann passieren. Wieder und wieder. Und deswegen musst Du über alles sprechen. So lange, wie Du über Sachen sprichst, haben wir eine Chance«, sagte Simmons der »Bild am Sonntag«.
Am 5. Mai vor 75 Jahren befreiten US-Truppen das deutsche Konzentrationslager Mauthausen in der Nähe von Linz (Österreich). Unter den 40.000 Überlebenden war laut der Zeitung die damals 19-jährige Flora Klein, die Mutter von Gene Simmons.
Die 2018 mit 93 Jahren verstorbene Mutter erzählte dem Weltstar demnach nur sehr wenig über ihr Leid in der NS-Diktatur. Seine Großeltern und ein Onkel seien von den Nazis ermordet worden. »Wenn jemand sagt, das alles war in der Vergangenheit, dann stimmt das nicht. Es war gestern. Es ist alles gerade erst passiert«, so der 70-Jährige. Er appellierte, die Geschichte wach zu halten: »Wenn Du die Kakerlaken in der Küche entdeckst, musst Du sie mit Licht anstrahlen, damit Du sie genau sehen kannst. Und Du musst sie aus dem Licht verscheuchen.«
Die Mutter des Künstlers durchlitt ein Ghetto in Budapest und die Konzentrationslager Ravensbrück sowie das Außenlager Venusberg des KZ Flossenbürg. Im März 1945 kam die ungarische Jüdin nach Mauthausen. In einem Antrag auf Entschädigung schilderte sie: »Hier wohnte ich in einem Zelt, trug dieselbe alte Zivilkleidung mit Häftlingsnummer. Das Lager war mit elektrisch geladenem Stacheldraht umzäunt und von SS bewacht. Hier wurde ich am 5. Mai 1945 befreit.«
Insgesamt wurden ihr nach BamS-Recherchen 1950 D-Mark zugesprochen für 13 Monate in verschiedenen Konzentrationslagern. Im Gespräch mit der Zeitung erinnert sich Simmons auch an das Schicksal seiner Großmutter. »Meine Mutter erzählte mir, sie haben die Alten zuerst in die Gaskammern geführt. Meine Mutter sprach über die letzte Unterhaltung mit ihrer Mutter. »Sie haben ihre Hände berührt und dann - Gaskammer!« kna