Im Weinstein-Skandal um mutmaßlichen sexuellen Missbrauch liegt ein Einigungsvorschlag auf dem Tisch. Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein (67) und der Vorstand des von ihm mitgegründeten Filmstudios haben sich demnach mit mutmaßlichen Opfern und Gerichten auf eine Zahlung von 44 Millionen Dollar (etwa 39 Millionen Euro) verständigt.
Das berichteten US-Medien am Freitag unter Berufung auf Adam Harris, Anwalt von Weinsteins Bruder und Filmstudio-Mitgründer Bob. Die Einigung sei aber noch nicht endgültig verabschiedet.
Einigung »Wir haben jetzt grundsätzlich eine wirtschaftliche Einigung, die von den Klägern, der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung und den Versicherungen unterstützt wird«, teilte Harris dem TV-Sender CNN zufolge einem Gericht in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware mit. Die Einigung werde, »wenn sie abgesegnet wird, den Opfern und Gläubigern bedeutende Entschädigungen geben (...) und Jahre mit teuren, zeitaufwendigen und unsicheren Verhandlungen auf allen Seiten verhindern (...)«.
Das Geld würde nicht von Harvey Weinstein selbst, sondern von Versicherungen kommen. 30 Millionen Dollar würden an mutmaßliche Opfer gehen, 14 Millionen Anwalts- und Gerichtskosten decken. Damit wären zahlreiche Zivilklagen gegen Weinstein abgewendet.
Nicht davon betroffen wäre allerdings der Strafprozess gegen Weinstein, der im September in New York beginnen soll. Insgesamt werfen mehr als 80 Frauen dem 67-jährigen Ex-Filmmogul sexuelle Übergriffe vor, darunter auch namhafte Schauspielerinnen. Bei dem Strafprozess geht es um Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Harvey Weinstein sagt, jegliche sexuelle Handlungen hätten einvernehmlich stattgefunden. dpa