Die Wanderausstellung »Das Lonka Projekt« porträtiert die letzten Überlebenden der Schoa. Die Fotoschau wird anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 im Berliner Willy-Brandt-Haus, der Parteizentrale der SPD, gezeigt.
An dem Projekt haben laut Veranstalter 250 renommierte Fotografen aus rund 26 Ländern mitgewirkt. Unter den teilnehmenden Fotokünstlern sind Gilles Peress, Douglas Kirkland, Steve McCurry, José Giribás, Kristian Schuller, Maurice Weiss und Marissa Roth.
WÜSTE Der israelische Fotograf Tsafrir Abayov zeigt den 1936 geborenen Leichtathleten, Überlebenden der Schoa und des Münchner Olympia-Attentats 1972 Shaul Paul Ladany beim Laufen durch die Negev-Wüste.
Auch Israels ehemaliger aschkenasischer Oberrabbiner, Israel Meir Lau, wurde für die Ausstellung abgelichtet. Er überlebte als Kind das Konzentrationslager Buchenwald.
HAMBURG Die Schauspielerin, Kolumnistin, Gerichtsreporterin und Autorin Peggy Parnass wurde von Axel Martens für das »Lonka Projekt« porträtiert. Parnass wurde 1927 in Hamburg geboren.
1939 wurde sie mit ihrem Bruder mit einem Kindertransport nach Stockholm geschickt. Parnass studierte in Stockholm, London, Hamburg und Paris. Jahrelang schrieb sie Gerichtsreportagen für die Zeitschrift »Konkret«.
BOTSCHAFTER Unter den Aufnahmen ist auch ein Foto von Sonia Kam und Hannie Dauman, der Mutter und Tante von Laura Kam, der Ehefrau des israelischen Botschafters Jeremy Issacharoff. »Das Lonka-Projekt ist an sich schon erstaunlich«, sagte Laura Kam nach einem Besuch der Ausstellung gemeinsam mit ihrem Mann am vergangenen Montag. »Aber das Foto meiner Mutter und meiner Tante in Berlin ausgestellt zu sehen, während ich hier mit meinem Mann, dem israelischen Botschafter in Deutschland, lebe, ist sehr besonders und traurig zugleich.«
Obwohl sie von dem weltberühmten Steve McCurry fotografiert wurden, gehe es in der Ausstellung doch um die Tatsache, »dass diese beiden Frauen die Schrecken des Holocaust erlebt haben«. Der Text, der das Foto begleitet, so Kam, sei »tatsächlich wirklich zu milde, um die Erfahrung zu beschreiben, die diese Frauen als Kinder durchgemacht haben«.
HOMMAGE Das Lonka Projekt wurde in Jerusalem von Jim Hollander und Rina Castelnuovo als Hommage an Rinas Mutter Lonka, Dr. Eleonora Nass (1926-2018), initiiert. Als Mädchen überlebte Lonka fünf NS-Konzentrationslager.
Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird die Ausstellung ab dem 27. Januar zunächst nur virtuell und in Form von Online-Führungen zu sehen sein. Sie endet am 11. April. ja
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