Die Berliner Liebermann-Villa zeigt seit gestern eine Ausstellung mit Werken der deutsch-jüdischen Fotografin Gerty Simon (1887–1970).
Präsentiert werden eindrucksvolle Aufnahmen der fast in Vergessenheit geratenen Fotografin von wichtigen Berlinerinnen und Berlinern sowie internationaler Persönlichkeiten der 1920er- und 30er-Jahre, wie die Ausstellungsmacher ankündigten. Die Werkschau unter dem Titel Gerty Simon. Berlin / London. Eine Fotografin im Exil ist bis zum 4. Oktober zu sehen.
porträts Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein von Simon 1929 angefertigtes Fotoporträt des Künstlers Max Liebermann (1847–1935). Zu sehen seien auch Aufnahmen der Künstlerin Käthe Kollwitz (1867–1945), der Bildhauerin Renée Sintenis (1888–1965), der Schauspielerin Lotte Lenya (1898–1981) und von Albert Einstein (1879–1955).
Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen erschienen in der Tagespresse, in Illustrierten und wurden deutschlandweit in Ausstellungen gezeigt.
Originale Fotoabzüge, historische Presserezensionen und persönliches Archivmaterial zeichneten Simons Weg vom Karriereanfang und Erfolg in der Weimarer Republik, der vorbereiteten Flucht ins britische Exil, dem strategischen Neuanfang bis hin zur Aufbewahrung ihres Nachlasses in London nach, wie es hieß. Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Wiener Holocaust Library in London entstanden und Teil des Festjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.
Gerty Simon wurde als Gertrud Cohn in Bremen geboren. Als Fotografin in Berlin begann sie 1925 Persönlichkeiten der Weimarer Republik aus Politik, Wissenschaft und Kultur zur porträtieren. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen erschienen in der Tagespresse, in Illustrierten und wurden deutschlandweit in Ausstellungen gezeigt. epd