Die Gründung der ersten jüdisch-theologischen Ausbildungseinrichtung an einer deutschen Universität vor fünf Jahren ist am Montag in Potsdam mit einer Festveranstaltung gefeiert worden. Die Entwicklung der »School of Jewish Theology« an der Universität Potsdam sei eine Erfolgsgeschichte, erklärte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) anlässlich der Festveranstaltung im Potsdamer Barberini-Museum. Damit sei erstmals eine jüdisch-theologische Ausbildung an einer deutschen Universität verankert worden. Derzeit seien an dem Institut rund 160 Studierende eingeschrieben, 24 von ihnen streben ein Rabbinat oder Kantorat in jüdischen Gemeinden an.
GEISTESLEBEN Die wissenschaftlich-theologische Arbeit des Instituts erhalte nicht nur international Aufmerksamkeit, das Institut präge auch das jüdische Geistesleben und den interreligiösen Dialog in Brandenburg und Deutschland, betonte Münch: »Ich freue mich, dass die jüdische Theologie im kommenden Jahr ein eigenes Gebäude auf dem Campus der Universität Potsdam am Neuen Palais bezieht.« Damit werde sie als Ort des akademischen Diskurses und Impulsgeber für jüdisches Leben künftig noch sichtbarer.
Seit 2012 gibt es das Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, in dem Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen zusammenarbeiten. 2013 wurde die School of Jewish Theology an der Universität Potsdam eingerichtet. Um eine bekenntnisgebundene Besetzung der Professuren zu ermöglichen, wurde das Landeshochschulgesetz geändert. Seitdem können Frauen und Männer das Rabbiner- und das Kantorenstudium an der Universität Potsdam sowie am liberalen Abraham Geiger Kolleg und am konservativen Zacharias Frankel College absolvieren. epd