Die Sängerin Eden Golan wird Israel beim Eurovision Song Contest (ESC) in Schweden vertreten. Die 20-Jährige setzte sich im Finale der Fernsehshow »Hakochav Haba« (»Der nächste Star«) gegen drei weitere Kandidaten durch.
Sie überzeugte die Jury und die Zuschauer mit dem Lied »I Don’t Want To Miss A Thing« von Aerosmith, das sie nach ihrem Sieg erneut sang und dabei den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und deren Familien widmete. Mit welchem Lied die Sängerin im Mai beim ESC antreten wird, wird Medien zufolge im kommenden Monat entschieden.
Golan lebt in der Küstenmetropole Tel Aviv. Israelischen Medien zufolge verbrachte sie den größten Teil ihrer Kindheit in Russland, kehrte aber vor zwei Jahren zurück nach Israel.
Größte Bühne Europas
»Dieses Jahr freue ich mich mehr denn je darauf, mein Land auf der größten Bühne Europas zu vertreten«, sagte die Sängerin nach Angaben des ESC. Israelische Medien warnen derweil bereits vor Feindseligkeit und Protesten, die sich gegen die Sängerin in Malmö richten könnten.
In einigen Ländern und in den sozialen Netzwerken sind inzwischen Stimmen laut geworden, die fordern, Israel wegen des Gaza-Krieges vom diesjährigen ESC auszuschließen. In Finnland, Island und weiteren Staaten gab es zudem Boykott-Aufrufe.
Israel wurde durch die Massaker der palästinensischen Terrororganisation Hamas auch in den aktuellen Krieg hineingezogen. Die Streitkräfte des Landes wollen nun sicherstellen, dass die Terroristen nicht mehr in der Lage ist, Israelis zu ermorden. Trotz allem kommt es in vielen europäischen Ländern zu Pro-Terror-Demonstrationen.
Finale im Mai
Im Internet wurde die Entscheidung für Eden Golan gefeiert. Von vielen Seiten wurde ihr gratuliert. »Das ist Eden Golan, die uns bei der Eurovision2024 vertreten wird«, schrieb die Botschaft auf der Plattform X. »Eden, wir wissen, dass du uns stolz machen wirst.«
Die ESC-Organisatoren wollen eine unpolitische Veranstaltung. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine hatten sie Organisatoren allerdings 2022 verkündet, dass kein russischer Act zum ESC dürfe - Russland fehlt auch in diesem Jahr.
Das diesjährige Finale findet am 11. Mai in Malmö statt. dpa