Auszeichnung

»Echo« wird abgeschafft

Foto: dpa

Den Musikpreis »Echo« wird es nicht mehr geben. Die Marke Echo sei durch den Eklat um die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, teilte der Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch in Berlin mit. Der Vorstand des Bundesverbandes habe deswegen in einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag das Ende des Preises beschlossen.

Antisemitismus Der Echo sei viele Jahre ein »großartiger Preis« und zugleich zentrales Branchenevent gewesen. Der Vorstand wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen werde. »Für eine Konkretisierung der Änderungen wird sich der Vorstand die erforderliche Zeit nehmen«, hieß es.

Der Pianist Igor Levit, der seinen Echo in der vergangenen Woche aus Protest zurückgegeben hatte, twitterte am Mittwochnachmittag: »Die Feigheit einer Institution, sich selbst lieber abzuschaffen, als sich den wahren Problemen und Ursachen dieser Probleme zu stellen, empfinde ich als ohrenbetäubend.«

Bei der Echo-Gala vor zwei Wochen waren Farid Bang und Kollegah trotz massiver Kritik bereits an ihrer Nominierung ausgezeichnet worden. Die Rapper werden unter anderem wegen judenfeindlicher Liedzeilen scharf kritisiert. In ihrem mit dem Echo ausgezeichneten Album Jung, brutal, gut aussehend 3 finden sich unter anderem die Textzeilen »Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen« und »Mache wieder mal nen Holocaust, komm an mit dem Molotow«. ag (mit epd)

www.echopop.de/neuanfang

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  01.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  01.05.2025

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  01.05.2025

Sehen!

»Der Meister und Margarita«

In Russland war sie ein großer Erfolg – jetzt läuft Michael Lockshins Literaturverfllmung auch in Deutschland an

von Barbara Schweizerhof  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025