Raubkunst

Düsseldorf will Gemälde endlich an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers zurückgeben

Seit 1962 ist das Gemälde »Die Füchse« im Besitz der Stadt Düsseldorf. Foto: picture alliance/ Marcel Kusch/dpa

Nach monatelanger Verzögerung ist der Weg für die Rückgabe des wertvollen Gemäldes »Die Füchse« von Franz Marc an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers frei. Die Stadt Düsseldorf und die Erbengemeinschaft hätten eine Rückgabevereinbarung getroffen, teilte die Stadt am Mittwoch auf Anfrage mit. Damit kann das auf mindestens 14 Millionen Euro geschätzte Gemälde, eines der Spitzenwerke des städtischen Kunstpalasts, nun zurückgegeben werden.

Das Bild sei im Auftrag der Erbengemeinschaft von mehreren Auktionshäusern bereits begutachtet worden, hieß es weiter. Parallel dazu liefen die Vorbereitungen zur Übergabe, »die jederzeit zu einem von der Erbengemeinschaft zu benennenden Zeitpunkt stattfinden kann«. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) erklärte: »Damit sind wir als Landeshauptstadt Düsseldorf unserer Verantwortung gerecht geworden.« Vorausgegangen war ein monatelanges juristisches Tauziehen.

Der Rat der Stadt hatte Ende April nach einem jahrelangen Raubkunst-Sreit die Rückgabe des expressionistischen Meisterwerks an die Erben des von den Nationalsozialisten verfolgten Kurt Grawi (1887-1944) beschlossen. Das Kommunalparlament war einer Empfehlung der Beratenden Kommission für Raubkunstfälle gefolgt. Die Rückgabe verzögerte sich zunächst wegen einer Strafanzeige und dann wegen einer schenkungsrechtlichen Prüfung der Stadt Düsseldorf. Die im Fall Grawi anspruchsberechtigte Erbin ist 92 Jahre alt.

Das Marc-Gemälde war 1962 als Schenkung nach Düsseldorf gekommen und befindet sich im Museum Kunstpalast. dpa

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