Der Freistaat Sachsen fördert ein Projekt zur Erforschung jüdischer Emigration aus Osteuropa. Dazu werde das »Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow« in Leipzig die Wirkungen der Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten seit den 60er-Jahren untersuchen, teilte das sächsische Wissenschaftsministerium am Donnerstag in Dresden mit.
»Zahlreiche Juden haben ihre alte Heimat verlassen und eine neue gefunden«, erklärte Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD). Die Erforschung der dadurch entstehenden Wirkungen auf Menschen und Gesellschaften halte sie »für einen wichtigen Aspekt jüngerer jüdischer Geschichte«, fügte sie hinzu.
ringvorlesung Die am Dubnow-Institut beschäftigte Historikerin Angelique Leszczawski-Schwerk wird für das Projekt demnach der Frage nachgehen, wie sich die Forschungslandschaften von Zielländern jüdischer Migration verändert haben. Begleitet werde das Projekt unter anderem durch eine Ringvorlesung mit internationalen Experten.
Die Ergebnisse sollen in einer Ausstellung und einer Publikation veröffentlicht werden. Zudem bietet das Projekt laut Ministerin Stange gute Chancen, die Zusammenarbeit des Dubnow-Instituts mit Partnern in Osteuropa weiter zu vertiefen. epd