In der Antisemitismus-Debatte um die documenta fifteen in Kassel soll nun der öffentliche Diskurs zur Aufarbeitung des Eklats beginnen. Die Bildungsstätte Anne Frank und die Trägergemeinschaft documenta gGmbH laden am Mittwoch (18.30 Uhr) gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion zum Thema »Antisemitismus in der Kunst« ein.
An dem Gespräch sollen laut Ankündigung unter anderen der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, der wissenschaftliche Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, Doron Kiesel, und Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des Bundes, teilnehmen. Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) wird demnach ein Grußwort halten.
Die Veranstaltung soll Auftakt der Aufarbeitung des judenfeindlichen Skandals sein, der die documenta überschattet. Ein massiv antisemitisches Kunstwerk des indonesischen Kollektivs Taring Padi war nur wenige Tage nach dem Start der Schau Mitte Juni abgebaut worden.
Schon seit Jahresbeginn hatte es Antisemitismus-Vorwürfe gegen das kuratierende Kollektiv Ruangrupa aus Indonesien gegeben. Jüdische Künstler aus Israel wurden gar nicht erst eingeladen.
Das Podium solle einen Beitrag leisten für eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus, speziell auch in Bezug auf den Staat Israel, in Kunst und Kultur und auf der documenta fifteen, teilte eine Sprecherin Mendels mit. dpa