Ein französischer Student (Christian Rist) erfährt im Juli 1942 durch Zufall von der geplanten Großrazzia gegen die jüdischen Bewohner des Viertels Saint-Paul. Er versucht, möglichst viele von ihnen zu warnen, stößt aber immer wieder auf Misstrauen und die feindliche Haltung nichtjüdischer Augenzeugen, bis er einer jungen Frau begegnet, mit der er aus dem Viertel zu entkommen versucht. Auch sie muss er erst überzeugen, mit ihm zu fliehen und ihre Familie im Stich zu lassen.
Das authentische Filmporträt der Einkesselung der Pariser Juden durch die französische Polizei beruht auf den Erlebnissen des Augenzeugen Roger Boussinot, die er in dem Buch Les guichets du Louvre in romanhafter Form verarbeitet hat, das dem Film zugrunde liegt.
vel d’hiv Regie führte Michel Mitrani, ein französischer Filmemacher mit bulgarischen Wurzeln, der mit dem Drama über diese »Razzia des Wintervelodroms« (benannt nach dem Sammelpunkt Vel d’Hiv) debütierte, die den Tod Tausender Pariser Juden in den KZs nach sich zog.
Der sehenswerte Film von 1974, jetzt erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen, ist durchweg eindringlich inszeniert und hervorragend gespielt. Bedeutsam ist er auch als erster Spielfilm, der die maßgebliche Beteiligung von Behörden und Bevölkerung an der Judenverfolgung in Frankreich behandelte.
»Die Verfolgten« ist in der Arte-Mediathek abrufbar.