Oft genug besteht der Schulalltag nur aus Routine wie dem eher stumpfen Einüben von Wissen, zu dem viele Kinder keinen rechten Zugang haben und das Lehrer nicht anregend vermitteln können. Doch gibt es auf der anderen Seite immer wieder auch außergewöhnliche Pädagogen, denen es gelingt, selbst an als schwer erziehbar geltende Schüler heranzukommen und sie, zu deren eigener Überraschung, für ihr Fach zu begeistern.
Das Kino liebt solche Geschichten und greift auf das Motiv des inspirierenden Lehrers immer wieder zurück, oft auch mit realem Hintergrund. So auch bei »Die Schüler der Madame Anne« von Marie-Castille Mention-Schaar, für das Drehbuch- und Schauspieldebütant Ahmed Drame 2014 auf eigene Erlebnisse zurückgriff. Arte zeigt den Film nun heute Abend als TV-Premiere in der Sendereihe zum Thema Schule.
Die von Ariane Ascaride gespielte resolute Lehrerin heißt in diesem Fall Anne Gueguen und übernimmt eine Problemklasse in einem Pariser Vorort. Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten kann sie die widerspenstigen Jugendlichen zur Teilnahme an einem Geschichtswettbewerb über den Holocaust überreden, womit die Schüler den Blick für ihre von Vorurteilen geprägte Gegenwart schärfen.
Das Schuldrama zehrt von seiner charismatischen Hauptdarstellerin und zeigt die Überforderung des Bildungssystems in sozialen Brennpunkten auf. Unter den Schülerinnen findet sich neben Ahmed Drame auch Noemie Merlant, die sich 2017 mit Mention-Schaars Radikalisierungsdrama »Der Himmel wird warten« als französischer Nachwuchsstar etablierte.
»Die Schüler der Madame Anne«, Montag, 14. September, 20.15 - 22.00 Uhr, Arte (TV-Erstausstrahlung).
Ab sofort ebenfalls in der ARTE-Mediathek abrufbar.