NS-Raubkunst

Die »Füchse« sind zurück bei den Erben

Seit 1962 war das Gemälde »Die Füchse« im Besitz der Stadt Düsseldorf. Foto: picture alliance/ Marcel Kusch/dpa

Die Stadt Düsseldorf hat das Gemälde »Die Füchse« von Franz Marc an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers zurückgegeben. Das teilte die Stadt am Donnerstag mit. Demnach wurde das Werk, dessen Wert auf rund 14 Millionen Euro geschätzt wird, am Dienstag im städtischen Museum Kunstpalast übergeben.

Der Rückgabe war ein monatelanges juristisches Tauziehen vorausgegangen, nachdem der Rat der Stadt Ende April 2021 nach einem jahrelangen Raubkunst-Streit seine Zustimmung gegeben hatte. Das Marc-Gemälde war 1962 als Schenkung aus dem Schweizer Kunsthandel nach Düsseldorf gekommen. Das expressionistische Meisterwerk galt als eines der Spitzenwerke des Kunstpalastes.

rückgabevereinbarung Die Stadt Düsseldorf und die Erbengemeinschaft hatten im November 2021 eine Rückgabevereinbarung über das expressionistische Meisterwerk an die Erben des von den Nationalsozialisten verfolgten Kurt Grawi (1887-1944) beschlossen.

Das expressionistische Meisterwerk galt als eines der Spitzenwerke des Kunstpalastes.

Das Kommunalparlament war einer Empfehlung der Beratenden Kommission für Raubkunstfälle gefolgt. Die Rückgabe verzögerte sich zunächst wegen einer Strafanzeige und dann wegen einer schenkungsrechtlichen Prüfung der Stadt Düsseldorf. Die im Fall Grawi anspruchsberechtigte Erbin ist 92 Jahre alt.

jüdischer weltkongress Im September hatte der Jüdische Weltkongress der Stadt Düsseldorf wegen der Verzögerungen bei der Rückgabe mit juristischen Schritten gedroht. Weltkongress-Präsident Ronald S. Lauder kritisierte damals in einem Brief an den Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) die »mangelnden Fortschritte« bei der beschlossenen Rückgabe an die Erben des einstigen jüdischen Besitzers. Die »eklatante Untätigkeit« seitens der Stadt sei »nicht akzeptabel«, hatte es darin geheißen.

»Mit der Rückgabe des Gemäldes an die Erben Kurt Grawis wird nun einer der wichtigsten Beschlüsse der bisherigen Amtsperiode vollzogen. Ich habe im Verlauf der Diskussionen stets betont, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf sich ihrer historischen Verantwortung bewusst ist und den Empfehlungen der Beratenden Kommission Folge leistet«, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) laut Mitteilung. Das werde auch für die Zukunft gelten, so Keller. dpa

München

Münchner Amerikahaus zeigt Bilder der US-Fotografin Lee Miller

Kate Winslet setzte Lee Miller mit »Die Fotografin« ein filmisches Denkmal. Einen Einblick in Millers herausragendes Werk gibt nun eine Münchner Schau.

 05.02.2025

Los Angeles

Adrien Brody: Kim Kardashian jagte mein Internet in die Luft

Adrien Brody kann für seine Rolle in »Der Brutalist« auf einen zweiten Oscar hoffen. Große Aufmerksamkeit bekam er zuletzt auch wegen eines Projekts, in dem er gar nicht mitspielt

 04.02.2025

Kulturkolumne

Die Willkür von Symbolen

Gedanken zu Swastika, Hakenkreuz und roten Dreiecken in Fernost

von Laura Cazés  04.02.2025

Kassel

Documenta-Gesellschaft veröffentlicht Verhaltenskodex

Die Weltkunstschau trete »jeder Form von Antisemitismus, Rassismus und jedweder anderen Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« aktiv entgegen, heißt es darin

 03.02.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Von wegen Laufmaschen: Geschichten aus Strumpfhausen

von Nicole Dreyfus  03.02.2025

Eurovision

Der traurigste Tanz der Welt

Yuval Raphael überlebte den Nova-Rave am 7. Oktober. Nun vertritt sie Israel beim Song Contest

von Sabine Brandes  02.02.2025

Aufgegabelt

Jerusalemer Bagel

Rezepte und Leckeres

 02.02.2025

TV-Tipp

Paul Newman im großen Arte-Themenabend

Spielerdrama »Die Farbe des Geldes« und Doku über den US-Filmstar

 01.02.2025

Kultur

Uraufführung des Oratoriums »Annes Passion«

Über die Darstellung von Anne Frank in veschiedenen Kunstformen streiten Historiker und Autoren seit mindestens 70 Jahren. Das Oratorium von Evgeni Orkin entfacht die Kontroverse neu

von Valentin Schmid  31.01.2025